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Ruiz genießt das
»neue Gefühl«

Triathlon: TSVE stellt drei Meister

Bielefeld (WB). Bepackt mit Bierzeltgarnituren und Kühltaschen: Nicht umsonst sollten die Triathleten des TSVE Active Team Bielefeld sich im Reisebus schon in aller Herrgottsfrühe um 5 Uhr auf den Weg zum letzten Ligawettkampf nach Hückeswagen gemacht haben. Mit einem dritten Platz in der Tageswertung der NRW-Liga katapultierten sie sich vom elften auf den fünften Tabellenrang und versöhnten sich mit dem ansonsten etwas verkorksten Saisonverlauf.

Bei den parallel ausgetragenen Westdeutschen Meisterschaften über die Mitteldistanz (2 km Schwimmen/74 km Radfahren /21 km Laufen) errang der TSVE gleich drei Titel. Grund genug für eine ordentliche Saisonabschlussfeier! Die Alterklasse 30 gewann Ingmar Lundström, der damit zugleich Platz drei in der offenen Klasse hinter Diederen Bas (PV Triathlon Witten) und Georg Potrebitsch (SV Gladbeck) erkämpfte. Die AK 35 ging an Marcelo Ruiz und die AK 45 an Chris Bossow.
Den besten Schwimmstart im Team erwischte Marcelo Ruiz. Er entstieg der Bevertalsperre nach 23:53 Minuten und machte sich auf die anspruchsvolle, hügelige Radstrecke. Auf der zweiten der vier Radrunden schloss Ingmar Lundström zu ihm auf, und bis zum Ende des Radparcours hatten sie alle vor ihnen herfahrenden Konkurrenten »eingesammelt«. Lediglich der exzellente Schwimmer Potrebitsch hatte seinen dreieinhalbminütigen Vorsprung nach dem Schwimmen auch auf der Radstrecke halten können.
Auf die Laufstrecke losgelassen, begann dann ein Ausscheidungsrennen zwischen Bas, Lundström und Markus Fachbach, Letzterer immerhin Fünfter der Quelle Challenge in Roth. Hier spielte Lundström dann seine Stärke aus und musste dank seiner Halbmarathonzeit von 1:12:30 Stunden lediglich den späteren Sieger Bas ziehen lassen. Als Gesamtdritter erreichte er nach 3:39:18 Stunden das Ziel (25:00/2:01:48/1:12:30).
Ruiz genoss das neue Mannschaftsgefühl: »50 Kilometer mit einem Teamkollegen im Wettkampf zusammen Rad zu fahren war super. Das entschädigt auch dafür, dass ich die Granaten dann beim Laufen ziehen lassen musste«. Er kam als Achter des offenen Feldes nach 3:48:38 Stunden (23:53/2:02:55/1:21:49) in Ziel.
Später musste er sich Frozzeleien vom neun Jahre älteren Bossow anhören: »Beim Laufen war ich wieder einmal schneller«. Bossow kam nach 3:58:32 Stunden (28:05/2:08:46/1:21:40) ins Ziel und war bloß mit seiner Radleistung nicht ganz zufrieden. Bei der Mitteldistanz in Immenstadt drei Wochen zuvor hatte er in dieser Disziplin noch die gleiche Zeit wie Lundström gehabt.
Das Active Team komplettierte Jörg Schaal, der wegen der tief stehenden Morgensonne noch Orientierungsprobleme beim Schwimmen hatte (26:34 min), bevor er auf dem Rad ordentlich Boden gut machte (2:04:27 Std.). Nach 4:14:00 Stunden im Ziel und einigen Isogetränken ließ er seine Beine in einem der Massagezelte wieder locker kneten.
Jörg Lechthoff nutzte die Mitteldistanz, um sich auf den Langtriathlon am Bodensee in drei Wochen vorzubereiten. Mit einer ausgeglichenen Leistung erzielte er die Endzeit von 4:20:26 Stunden. Nur eine Woche nach der Mitteldistanz in Kulmbach kam Wolfgang Raab in Hückeswagen besser auf Touren: in der AK 50 belegte er in 4:43:21 Stunden den fünften Platz. Und auch Willi Leising gönnte sich die Packung: er kam nach 4:38:59 Stunden an die erlösende Cola-, Wasser-, Iso-, Apfel-, Bananen-, Melonen und Kuchentheke im Ziel.

Artikel vom 22.08.2006