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Kommentar
Nahost-Konflikt

Ein klarer Auftrag muss her


Eines hat der israelische Kommando-Einsatz am Samstag im Libanon gezeigt: Es muss schleunigst eine UN-Resolution her, die den Auftrag der künftigen UN-Truppe im Libanon klar umreißt und damit die Grundlage für eine schnelle Entsendung von Soldaten schafft. Denn sonst könnte es mit der Waffenruhe schnell wieder vorbei sein.
Und einen anderen Punkt sollte man dabei auch im Auge behalten. Wenn israelische Geheimdienste und die Armeeführung in Zukunft zu der Auffassung gelangen sollten, dass die UN-Truppe und die libanesische Armee nicht robust genug gegen die Hisbollah-Miliz vorgehen und Nachschubwege für Waffen von Syrien in den Libanon versperren, werden die Israelis erneut selbst die Sache in die Hand nehmen.
Damit würde eine Situation mit einem enormen Zündstoff entstehen. Wenn die Israelis die Waffenruhe aufkündigen sollten, würde sich auch die Hisbollah nicht mehr an Vereinbarungen gebunden fühlen. Mitten drin 30 000 libanesische und UN-Soldaten. Die Folgen mag man sich nicht ausmalen. Aus der Sicht der Israelis wird es keine dauerhafte Waffenruhe geben, wenn sie die Hisbollah auch unter dem Schutz der UN-Truppe weiterhin als Bedrohung sehen. Friedhelm Peiter

Artikel vom 21.08.2006