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»Das ist so ein richtiger Frauenfilm«

Ein Todesfall mit Folgen: Witwe bekommt dank ARD neue Familie


ARD, 20.15 Uhr: Drei starke weibliche Charaktere in einer Komödie: »Das war so ein richtiger Frauenfilm«, sagt Schauspielerin Saskia Vester über den 90-Minüter »Das Glück klopft an die Tür«, mit dem beim Ersten heute das heitere Wochenende beginnt. »Aber wir haben die Männer recht gnädig bei uns aufgenommen.« Tatsächlich spielen die beiden männlichen Darsteller, Max von Thun und der aus Herford stammende Gustav Peter Wöhler, untergeordnete Rollen in dem Film.
Ausgerechnet ein Todesfall bringt die heitere Handlung in Gang: Ein Mann fällt von der Leiter - Exitus. Dann richtet sich die Kamera auf das offene Grab. Davor schluchzt die Witwe, weiße Rosen in der Hand. Die Ehe war für Gila (Saskia Vester) alles gewesen, einfach ihre heile Welt. Und die ist nun kaputt.
Aber es kommt noch dicker: Plötzlich steht eine junge Frau vor der Tür - und die will die Hälfte des Hauses. Es ist des Verstorbenen Tochter Maja (Chiara Schoras) aus einer außerehelichen Verbindung. Einen kleinen Sohnemann hat sie schon an der Hand - und der Bauch kündigt weiteren Nachwuchs an. Dem Papa sind sie im Streit weggelaufen. Und Witwe Gila sieht rot. Aber es kommt, wie es kommen muss: Nach anfänglichen Schwierigkeiten arrangieren sich die Damen.
»Uns schwebte so eine Art Doris-Day-Rolle vor, nur noch etwas angekratzter«, erinnert sich Saskia Vester an die ersten Gespräche mit Regisseurin Christine Kabisch. Entsprechend blond und puppenhaft tritt sie zunächst auf, um dann immer mehr Kontur zu gewinnen. In der Rolle der Tochter spielt Chiara Schoras. »Erst war sie mir so fremd wie im Film der Gila die Maja«, sagt Vester. »Aber dann sind wir bei den Aufnahmen ein richtig tolles Team geworden.«
Und was bleibt den Männern zu tun? Nun, Gustav Peter Wöhler gibt den leicht linkischen, aber hilfsbereiten Nachbarn Justus Weber, der seine Qualitäten als Nebendarsteller mal wieder voll ausspielt. Und Max von Thun kehrt als reuiger Ehemann zu Maja und den Kindern zurück.

Artikel vom 18.08.2006