26.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein Teppich mit Struktur
Bodendecker lassen sich in jedem Garten effektvoll kombinieren
Wer es pflegeleicht schön haben möchte im Garten, der kann sich mit einer Kombination aus Bodendeckern sein unkrautfreies Paradies schaffen.
Bodendecker wachsen eher in die Breite als in die Höhe und verdrängen dadurch Unkraut von freien Flächen. Sie bilden dichte Teppiche (»Teppichpflanzen«) und werden gerne zur flächigen Bepflanzung, vor allem an Hängen, im Schattenbereich unter Gehölzen oder im Randbereich von Rasen, eingesetzt.
Bei der Anlage einer Pflanzung mit Bodendeckern stehen viele Gestaltungsmöglichkeiten offen. Beim Pflanzen kann man mit geschickter Kombination und Experimentierfreude dafür sorgen, dass die Bodendecker die Fläche im besten Sinne schmücken, indem sie zu einem individuell gestalteten Patchwork-Teppich wachsen.
Eine Möglichkeit ist, verschiedene Bodendecker nebeneinander zu setzen, die sich sowohl in den Blatt- und Blütenformen sowie den Blatt- und Blütenfarben unterscheiden. So entsteht ein natürliches, abwechslungsreiches Muster im Pflanzenteppich.
Für eine nachhaltige Gestaltung ist es allerdings wichtig, auf die richtigen Standortbedingungen und die unterschiedlichen Wuchsgeschwindigkeiten der einzelnen Pflanzen zu achten. Je nach Aussehen wird zwischen den einzelnen Pflanzen ein sanfter Übergang - wie zum Beispiel bei einer Kombination des Kaukasusvergißmeinnicht (Brunnera macrophylla) und dem Ungarwurz (Waldsteinia geoides) - oder ein auffälliger Kontrast erzielt. Silberfarbene oder graugrüne Blätter mit samtiger Behaarung wie beim Frauenmantel (Alchemilla) vermitteln harmonisch zwischen starken Blütenfarben und sehen wunderschön zu Pflanzen mit rötlichbraunen Blättern und blauen Blüten wie zum Beispiel Geranium magnificum aus.
Ebenfalls mit kupferbraunen, metallisch glänzenden Blättern wartet der wintergrüne Purpur-Günsel (Ajuga) auf. Gelblich gezeichnetes Laub in Kombination mit hellgelben Blüten erhellt die dunkleren Teile des Gartens, während weiß oder silbrig gezeichnete Blätter kühl und elegant wirken.
Die Gefleckte Taubnessel (Lamium) lockert mit ihren mattgrünen, in der Mitte mit silbriger Zeichnung versehenen Blätter jede Pflanzung auf. Man kann auch immergrüne und Laub abwerfende Pflanzen kombinieren: Immergrüne Pflanzen geben der Bepflanzung ganzjährig Struktur, während die Laub abwerfenden Pflanzen mit Farbenspielen erfreuen.
Durch die Kombination von Farnen mit Bodendeckern lassen sich faszinierende Patchwork-Effekte erzielen: Fiederblättriger Farn kontrastiert hervorragend mit dem dekorativen, herzförmigen, teils rötlich oder bronzefarben getönten oder gezeichneten Laub der Elfenblume (Epimedium) - eine Schatten liebende, meist immergrüne Blattschmuckstaude. Farne trennen mit ihren zierlichen Blättern und ihrem beruhigenden Grün auch die gelb blühenden Golderdbeeren (Waldsteinia) von der später blühenden Taubnessel (Lamium). In dieser Kombination fungiert der Farn als Struktur gebendes Grün zwischen den kleinen Blättern der Bodendecker, trennt sie aber auch räumlich voneinander, so dass beide in ihrer Eigenart zur Geltung kommen.
Bodendecker pflanzt man am besten im späteren Herbst. Der Boden sollte vorher etwas gelockert und von Unkraut befreit werden. Die Pflanzung im Herbst gewährleistet, dass die Pflanzen bis zum Frühjahr gut anwachsen können und dann in der Lage sind, sich gegen Unkraut zu behaupten.

Artikel vom 26.08.2006