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Sieger des Sparkassen Chess Meetings 2006, der 34. Dortmunder Schachtage, ist Wladimir Kramnik, der mit einem Sieg in der Schlussrunde den führenden Peter Leko überholte und sich zum bereits siebten Mal als Dortmunder Champion präsentieren konnte. Der Moskauer hatte die bessere Feinwertung gegenüber Peter Swidler, der ebenfalls 4,5 aus 7 holte und Zweiter wurde.


Niemzowitschindisch

Weiß: Kramnik
Schwarz: Leko

1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 Lb4 4.Dc2 0-0 5.a3 Lc3 6.Dc3 b6 7.Lg5 Lb7 8.f3 h6 9.Lh4 d5 10.e3 Sbd7 11.cd5 Sd5 12.Ld8 Kramnik hat als Kompensation für den Entwicklungsrückstand nur das Läuferpaar. 12ÉSc3 13.Lh4 Sd5 14.Lf2 c5 15.e4 Se7 16.Se2 Tac8 17.Sc3 cd4 18.Ld4 Sc5 19.Td1 Tfd8 20.Le3 Td1 21.Kd1 e5 21...Lc6, um 22...Sa4 zu spielen, gefällt ihm nicht wegen 22.Lc5 bc5 23.Kc2 Td8 24.Lc4. 22.b4 Se6 23.Kc2 Sc6 Um den Springerposten d4 zu besetzen. Auf 23...f5 verzichtet Leko wegen 24.Ld3 f4 25.Lf2 Kf8 26.Td1 mit geringem weißen Vorteil. 24.Kb2 Kf8 Wohin mit dem weißen Königsläufer? Kramnik sieht tief in die Stellung hinein und wählt genau das Feld, auf dem er ungedeckt steht. 25.Lc4! Denn er ist auch bereit, sich sein vermeintlich einziges Plus nehmen und das Läuferpaar halbieren zu lassen. Wir werden sehen, dass sein Druck gegen den schwarzen Damenflügel danach immer unangenehmer wird. 25...Scd4 26.Le6! Se6 27.Sb5 27Éa6 verliert jetzt wegen 28.Sd6 Td8 29.Sc4 sofort einen Bauern. 27...Ta8 28.a4 La6 29.Sa3 Tc8 30.b5 Lb7 31.Tc1 Tc1 32.Kc1 Ke7 33.a5 ba5 34.La7 f5 Trägt bereits Züge von Verzweiflung, doch anders ist Gegenspiel für ihn nicht zu sehen, z.B. 34Éa4 35.Sc4 f6 36.Kb2 Sf4 37.g4 Sd3 38.Ka3 Se1 39.Sd2. 35.ef5 Sf4 36.g3 Sh3 37.Sc4 Sg5 37...Lf3 38.Sa5 Kf6 39.b6 Kf5 40.b7 reicht nicht. 38.Sa5 Ld5 Es ist klar, dass der b-Bauer den Läufer kostet (38ÉLf3 39.b6 Kf6 40.Kd2 Kf5 41.Ke3 Lh1 42.b7). 39.b6 Sf3 40.h3 Sg5 41.b7 Lb7 42.Sb7 Sh3 43.Lb6! Der vielbewunderte Gewinnzug. Nach 43...Kf6, um die weißen Bauern weiter zu dezimieren, 44.Sd6 g6 (oder 44...Kg5 45.Ld8 Kg4 46.Le7) rettet 45.Ld8 Kg7 46.f6 Kg8 den Bauern. 43...Kd7 44.Le3 Ke7 45.Sc5 g6 46.fg6 Kf6 47.Lh6 Kg6 48.Le3. - Schwarz gab auf.



Horst Böttger, SCHACH 2006Matt in sieben Zügen


Lösung der Schachaufgabe von Charles Planck:

Um den sL nach a2 zu zwingen und das Springermatt auf c2 zu ermöglichen, muss der Sf7 gestellt werden. Und zwar mit 1.Sh6! Sh6/Sg5/Se5/Sd8 2.Le6/Lf5/Lb5/c6, wonach der Springer fällt und 3ÉLa2 4.Sc2 matt folgt.


Die »Meisterpartie« schreibt der Internationale Fernschachmeister Christoph Pragua.

Artikel vom 26.08.2006