09.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schulstart mit weniger
Erstklässlern

Schulministerin Barbara Sommer aus Bielefeld.

Anmeldezahlen sinken weiter

Von Victor Fritzen
Detmold (WB). Die Zahl der Schüler in Ostwestfalen-Lippe sinkt. Etwa 333 000 Jungen und Mädchen werden von heute an wieder die Schulbänke drücken - 7000 weniger als vor fünf Jahren. Zugleich kündigte Schulministerin Barbara Sommer (CDU) gestern mehr praxisnahen Naturwissenschaftsunterricht an Grundschulen an.

Die Hauptschulen vermeldeten im abgelaufenen Schuljahr mit Minus 6,85 Prozent den höchsten Rückgang. Verluste hatten auch die Förder-, Real- und Grundschulen. Hingegen verzeichneten Gymnasien, Gesamtschulen sowie die Kollegs Zuwächse.
Wegen des Geburtenrückgangs wird bis 2020 mit einem Rückgang der Schülerzahlen um etwa 500 000 auf 2,4 Millionen gerechnet. Dennoch bleiben die durchschnittlichen Klassengrößen vorerst unverändert: 22,4 Schüler an Hauptschulen, 23,6 an Grundschulen, 27,8 an Realschulen, 28,2 an Gymnasien und 28,1 an Gesamtschulen.
An den 427 Grundschulen in Ostwestfalen-Lippe werden von heute an 93 639 Schüler unterrichtet. Das sind 10 000 weniger als noch vor neun Jahren. 22 046 ostwestfälische »I-Dötze« werden in diesen Tagen ihre ersten Unterrichtsstunde erleben. Im vergangenen Jahr waren es noch 1000 Schulanfänger mehr. Der Kreis Gütersloh ist mit 4021 Einschulungen Spitzenreiter, gefolgt von den Kreisen Lippe (3692), Paderborn (3447), Minden-Lübbecke (3404), der Stadt Bielefeld (3129) sowie den Kreisen Herford (2750) und Höxter (1603).
Die Naturwissenschaften sollen in den NRW-Grundschulen eine größere Rolle spielen. Dazu hat die Landesregierung gemeinsam mit Arbeitgeber- und Industrieverbänden das Projekt »Warum ist das so - Experimente in der Grundschule« gestartet. Jede der 3448 Grundschulen soll dazu mindestens einen Lehrer fortbilden.
100 Unternehmen wollen Lehrern Einblicke in praxisnahe Experimente geben. Das Projekt beginnt am 1. September mit einem Vortrag in der Universität Bielefeld über die Didaktik der Chemie.
»Wir wollen, dass Schüler aus Nordrhein-Westfalen künftig in Leistungsstudien wieder Spitzenplätze belegen«, sagte Sommer. Dazu müsse das neue Schulgesetz konsequent umgesetzt werden. Zu diesem Zweck sollen sich die Schulen einen unterrichtsfreien Fortbildungstag genehmigen lassen können, um sich mit den Veränderungen auseinander zu setzen. Die Schüler sollen an diesem »Studientag« zu Hause Aufgaben bearbeiten.
Seite Ostwestfalen-
Lippe: An Berufskollegs fehlen
Fachlehrer

Artikel vom 09.08.2006