04.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kürzung bei Vollnarkosen geplant

Der Kinderschutzbund fordert Aufhebung des Beschlusses


Berlin (dpa). Patienten müssen sich darauf einstellen, dass viele Vollnarkosen in Arzt- und Zahnarztpraxen vom 1. Oktober an nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden. Der Kinderschutzbund forderte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) auf, einen entsprechenden Beschluss von Kassen und Ärzten aufzuheben. Schmidt kündigte an: »Unser Ziel ist es, dass in medizinisch erforderlichen Fällen auch in Zukunft eine Vollnarkose, vor allem bei Kindern, bezahlt wird.« Örtliche Betäubungen sind nicht betroffen.
Der Bewertungsausschuss von Krankenkassen und Kassenärztlicher Bundesvereinigung hatte sich in einem Beschluss am 27. Juni auf Einschränkungen des Kassen-Leistungskatalogs verständigt. Demnach sollten Vollnarkosen bei zahnärztlichen, mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Eingriffen im Wesentlichen nur noch bei Patienten bezahlt werden, die etwa unter geistigen Behinderungen, Spastiken und anderen Bewegungsstörungen leiden. Bei endoskopischen Untersuchungen der Verdauungs- und Atemwege sollten auch Kinder unter zwölf Jahren solche Narkosen auf Kassenkosten generell erhalten können. Beim Kassen- und Ärzte-Treffen am 22. August wird nochmals über die geplante Liste beraten.

Artikel vom 04.08.2006