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Breker-Schau »ist ein Skandal«

Bildende Künstler fordern Ende der Skulpturen-Ausstellung in Schwerin

Sind Arno Brekers Büsten unverantwortliche Nazi-Kunst? Foto: Reuters

Bonn/Schwerin (dpa). Der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) hat die Schließung der umstrittenen Breker-Schau in Schwerin gefordert. Der Vorstand der Vereinigung, die bundesweit mehr als 10 000 Künstler vertrete, habe sich einem entsprechenden Votum des Künstlerbundes Mecklenburg-Vorpommern angeschlossen, sagte Geschäftsführerin Ursula Cramer in Bonn. Die Präsentation von 70 Skulpturen aus allen Schaffensphasen Arno Brekers (1900-1991), der als Hitlers Lieblingsbildhauer galt, sei zu einer Würdigung geraten und deshalb ein Skandal.
Die Ausstellung relativiere Brekers Monumentalplastik der NS-Zeit »auf unzulässige Art und Weise«, heißt es. Das Text- und Bildmaterial lasse zu wünschen übrig, es mangele an vielen Stellen an gründlicher Recherche. Professionelle Führungen würden bisher nicht angeboten. »Die Aussicht, dass nach den Ferien Schulklassen auf diese so ungenügend aufbereitete Ausstellung losgelassen werden, bereitet uns große Sorge.«
Die Ausstellung »Zur Diskussion gestellt: der Bildhauer Arno Breker« in Schwerin hat seit der Eröffnung vor drei Wochen mehr als 5000 Besucher angezogen und wird noch bis zum 22. Oktober gezeigt.

Artikel vom 05.08.2006