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Besser richtig versichert
Häuslebauer sollten die Angebote unterschiedlicher Anbieter gut vergleichen
Wer ein Haus baut, hat alle Hände voll zu tun: Er muss sich um Bauträger, Handwerker und die Finanzierung kümmern. Die Versicherungen rücken bei der Vielzahl der zu erledigenden Dinge schnell in den Hintergrund.
Dabei sind für die Bauphase und das fertige Haus meist spezielle Policen notwendig, und bestehende Verträge müssen oft an neue Bedingungen angepasst werden.
Schon von einem unbebauten Grundstück gehen Gefahren aus - etwa wenn sich spielende Kinder verletzen oder ein morscher Baum umstürzt. Mit Beginn einer Baumaßnahme erhöhen sich solche Risiken noch. Eine normale Privathaftpflichtversicherung deckt aber meist nur kleine Summen ab.
»Für größere Projekte ist deshalb eine Bauherrenhaftpflichtversicherung sinnvoll«, sagt Elke Weidenbach, Versicherungsreferentin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.
Diese Police deckt Schadensersatzleistungen bei Personenschäden, Sachschäden und damit verbundenen Vermögensschäden ab. Die Verbraucherzentrale empfiehlt eine pauschale Deckungssumme von mindestens drei Millionen Euro. Bei einer Bausumme von 250 000 Euro beträgt die Jahresprämie laut Elke Weidenbach zwischen 100 und 250 Euro.
Ein Muss für jeden Häuslebauer und meist Voraussetzung für die Kreditauszahlung ist eine Feuerrohbauversicherung: Sie deckt alle Schäden, die während der Bauphase durch Brand, Blitzschlag oder Explosion am Gebäude entstehen. »Üblicherweise wird eine Feuerrohbauversicherung als beitragsfreier, erster Bestandteil einer Wohngebäudeversicherung angeboten«, erläutert Stephan Schweda, Sprecher des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin.
Letztere zählt zu den Policen, die jeder Hausbesitzer braucht. Die Laufzeit der Wohngebäudeversicherung beginnt mit der Bezugsfertigkeit des Gebäudes. Standardangebote umfassen Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel und Einbruch. Die Leistungsausgestaltung ist je nach Anbieter aber unterschiedlich: Einzelne Unternehmen schließen unter der Überschrift »Feuer« auch Kaminbrand oder Implosionsschäden ein.
Ergänzend kann eine Bauleistungsversicherung - auch Bauwesenversicherung genannt - abgeschlossen werden. Sie greift, wenn erbrachte Bauleistungen, -teile oder -stoffe unvorhergesehen - etwa durch Sturm oder Hagel oder durch Vandalismus - beschädigt werden. »Diebstahl und Glasbruch sind nicht immer mit eingeschlossen. Es ist aber sinnvoll, wenn sie es sind«, sagt Peter Breitfeld, ein vom Bauherren-Schutzbund in Berlin berufener Berater für Finanzfragen. Die Einmalprämie liegt bei einem bis zwei Promille der Bausumme.
Gerade in der Bauphase kommt es auf jeden Pfennig an. Deshalb sind auch bei Versicherungen gezielte Vergleiche gefragt. Pakete von mehreren Policen beim selben Unternehmen können, müssen jedoch nicht günstiger sein als einzelne Policen. Gute Grundlagen für Vergleiche bieten die Analysen der Stiftung Warentest.
Nähere Informationen gibt der Ratgeber »Haus und Wohnung richtig versichern« der Verbraucherzentralen. Interessierte können ihn unter der Rufnummer 0180/500 14 33 anfordern oder im Internet bestellen. Eva Neumann (dpa)
www.vz-nrw.de

Artikel vom 26.08.2006