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»Die Arminia hat sich
vorbildlich verhalten«

Fußball-Oberliga-Staffeltag: rote Karten reduziert

Von Werner Jöstingmeyer
Dortmund (WB). »Die Welt zu Gast bei Freunden«: So lautete jüngst das Motto der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland. Wo sich noch vor wenigen Wochen zahlreiche Promis aus aller Welt die Türklinke in die Hand gaben, begrüßte Dienstag Abend Staffelleiter Rainer Waltert (Paderborn) die Vertreter der 18 westfälischen Oberliga-Vereine.

Im VIP-Raum des Dortmunder Westfalenstadions fand die jährliche Arbeitstagung statt. Traditionell hatte dazu der Meister der abgelaufenen Spielzeit eingeladen. Und das Meisterstück schmiedeten bekanntlich anno 2005/2006 die Amateure von Borussia Dortmund. »Heute heißt die Devise Freunde zu Gast in Dortmund«, wandelte Staffelleiter Waltert den WM-Slogan leicht ab und begrüßte neben den Delegierten der Vereine auch einige Spitzen-Funktionäre des Verbandes. Arminia II wurde durch Teammanager Hans Scholz vertreten.
In seinem Rechenschaftsbericht blickte Waltert auf »eine spannende, aber relativ problemlose Saison« zurück, obwohl aufgrund der Witterung von den 306 Spielen 86 verlegt oder neu angesetzt werden mussten. Dem Interesse an der vierthöchsten deutschen Spielklasse tat das keinen Abbruch. Die Gesamt-Zuschauerzahl sei in der abgelaufenen Spielzeit von 155 000 auf 170 030 angewachsen, freute sich der Oberliga-Papst.
Nach 83 roten Karten in der Spielzeit 2003/2004 und 45 in der Saison 2004/05 wurden jetzt mit 29 roten Kartons die Platzverweise noch einmal deutlich reduziert. Den Fairplay-Preis erhielt Meister Borussia Dortmund II vor Bochum II und Erkenschwick. Heinz Keppmann, der Chef der BVB-Amateure, bedankte sich artig und stellte fest: »Auf diese Fairness-Urkunde bin ich ganz besonders stolz.«
Staffelleiter Waltert und später auch Horst Buchterkirche, der Vorsitzende der Verbandsspruchkammer, erinnerten allerdings auch noch mal an die unliebsamen Vorkommnisse im ersten Saisonspiel zwischen Emsdetten und Arminia II, als Armine Momo Camara bei einem Revanchefoul seinen Gegenspieler so schwer verletzte, dass er in die Münsteraner Uni-Klinik geflogen werden musste und wohl nie wieder Fußball spielen kann. Buchterkirche ärgerte sich aber am meisten darüber, dass das seiner Meinung nach nicht zuständige DFB-Sportgericht in einer Revisionsverhandlung das Urteil der westfälischen Spruchkammer (sechs Monate Sperre) aufgehoben hatte. Seine leise Kritik am DSC Arminia wies der Dortmunder Heinz Keppmann als guter Gastgeber energisch zurück: »Bielefeld hat sich vorbildlich verhalten und alles getan, um die Sache lückenlos aufzuklären.«
18 Vereine, darunter die Regionalligaabsteiger Preußen Münster und Wattenscheid sowie die Verbandsligaaufsteiger Oestrich/Iserlohn und Hammer SV, starten am 13. August in die neue Saison. Staffelleiter Rainer Waltert stellte mit Blick auf die Wirtschaftlichkeitsüberprüfung fest: »FC Gütersloh, Emsdetten und Hammer SV haben die Lizenz mit Bedenken erhalten. Wattenscheid und Lippstadt dagegen mit erheblichen Bedenken.« Den drei abgestiegenen Klubs, darunter auch VfB Fichte, wünschte er eine baldige Rückkehr.

Artikel vom 03.08.2006