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Lucky Luke reitet wieder

»Die Eisenbahn durch die Prärie« erscheint heute

Von Dietmar Kemper
Bielefeld (WB). Black Wilson macht mit Postkutschen ein gutes Geschäft - bis die Eisenbahn kommt und ihm die Fahrgäste streitig macht. Deshalb sabotiert Wilson die Transcontinental Railway wo immer er kann. Lucky Luke legt ihm schließlich das Handwerk.

Heute kommt Band 79 mit dem Cowboy, der schneller schießt als sein Schatten, in den Zeitschriftenhandel. Das Album ist etwas ganz Besonderes, denn die Geschichte »Die Eisenbahn durch die Prärie« entstand bereits 1955. Mit ihr begann die lange kreative Zusammenarbeit von Zeichner Morris und Autor René Goscinny, der die witzigen Texte für 39 Alben schrieb. »Die Eisenbahn durch die Prärie« sei bislang nur eingefleischten Goscinny-Kennern bekannt, sagte Marion Egenberger vom Verlag Egmont Ehapa dieser Zeitung. Goscinny starb 1977, Maurice de Bévère 24 Jahre später.
Sie schufen das Comic-Original mit blauer Jeans, gelbem Hemd, rotem Halstuch und sprechendem Pferd namens Jolly Jumper. Das geniale Duo habe Lucky Luke als »reisenden Schiedsrichter« mit perfekter Schießkunst angelegt, schreibt Patrick Bahners in Band 20 der »Klassiker der Comic-Literatur«. Die Hefte zeichneten sich durch die »Komik der puren Wiederholung« aus. Obwohl oder gerade weil die Daltons unentwegt ausbrechen und der Spiegel hinter der Theke des Saloons regelmäßig in 1000 Stücke zerschossen wird, vergnügten sich die Leser immer aufs Neue.
Lucky Luke tötet nie und schafft das Böse dennoch aus der Welt. »Die Geschichten sind schlagfertige Parodien auf die amerikanische Pionierzeit, die offensichtlich den Nerv eines Millionen-Publikums getroffen haben«, erklärt Comic-Experte Horst Berner vom Egmont-Ehapa-Verlag. Lucky Luke verkörpere den Mythos vom Wilden Westen auf höchst unterhaltsame Weise.

Artikel vom 03.08.2006