03.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Tour-Erlebnis anders: Im
Dauerregen an der Strecke

Hunderte Fans radelten und wanderten Richtung Hoberge


Bielefeld (-md-). Schwarze Wolken, Sturmböen, kein Ausflugswetter. An der Einmündung zum Peter dominieren Regenschirme, Wetterjacken und Gummistiefel. Seit 14 Uhr wächst die Zahl der Fans, draußen vor der Stadt bei der Hünenburg. Die Jugendabteilung des RV Teutoburg ist der Tour voraus. »Wir fahren von Steinhagen die Strecke ab«, berichtet Andreas Kaase. Die »Zugvögel« Lucas Zurheide und Roman Mader strampeln zum Peter, wollen ihre Idole sehen.
Für Autos ist der Pass seit 15.20 Uhr gesperrt. »Alles überfüllt«, berichtet der Motorradpolizist Uwe Hartmann. Dicht gedrängt stehen die Zuschauer an der Dornberger Straße. Die meisten Familien kommen mit dem Rad oder zu Fuß. »Erik Zabel wird das heute machen«, tippt Ingo Wittenborn (41). Der Bielefelder Radsportler, Deutscher Meister und Olympia-Teilnehmer 1984, ist im Arminia-Trikot unterwegs zum Berg: »Mal sehen, wen man aus der Szene trifft.«
Viele Hobbyradler haben sich den Tag frei gehalten und befahren die Strecke, auf der immer mehr Begleitfahrzeuge durchkommen. Ein gewaltiger Gewitterschauer lässt den Asphalt glänzen. Die Zuschauer harren aus. Die Werbekarawane fährt fast unbeachtet durch. Gegen 16.30 Uhr kommen die Offiziellen, rasen in Autos vorbei. Dann die Blaulichtkarawane der Polizei, Kamera-Kräder, am Himmel gleich drei Hubschrauber über dem Teutokamm. Sie sorgen trotz miserablen Wetters für die TV-Luftbilder.
Dann, 16.40 Uhr: Die Zuschauer halten den Atem an. Stefan Schumacher (Gerolsteiner) kommt als erster um die Einmündung, kann sich auf der Geraden Richtung Stadt absetzen. Mit monotonem Fahrgeräusch rauscht das Feld vorbei. Nass, müde, dreckig sind sie. Die Zuschauer applaudieren. Von Betreuerautos eingerahmt, kommen die Nachzügler. Zehn Minuten hinter dem Feld kämpft Schlusslicht Rubens Bertogliati allein. Die Menschen an der Mönkebergstraße feuern ihn an. Dann ist wieder Alltag.

Artikel vom 03.08.2006