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»Säugling entsorgt«


Köln (dpa). Acht Monate nach dem Fund eines toten Säuglings im Toiletten-Mülleimer eines Kölner Cafés hat die Mutter zum Prozessauftakt beharrlich geschwiegen. Sie musste sich gestern vor dem Kölner Landgericht wegen Totschlags verantworten.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft brachte die 22 Jahre alte Frau das Neugeborene lebend zur Welt. Laut Anklagebehörde warf sie danach den hilflosen Jungen achtlos in einen Mülleimer und stopfte zudem Handtücher auf das Kind, wodurch der Säugling erstickte. »Die Angeklagte handelte so, um ihren neugeborenen Sohn unbemerkt zu entsorgen«, sagte Staatsanwalt Stephan Neuheuser.
Eine Putzfrau hatte das tote Kind im Mülleimer gefunden, nachdem sich Gäste über den blutverschmierten Toilettenbereich beschwert hatten. Ein herbeigerufener Notarzt konnte trotz sofortiger Wiederbelebungsversuche das Kind nicht retten.

Artikel vom 02.08.2006