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Mit 100 km/h
ungebremst
aufgeprallt

Lkw-Fahrer (51) stirbt in Sennestadt

Von Markus Poch (Text und Fotos)
Sennestadt (WB). Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn 2 ist gestern Nachmittag um 14.40 Uhr ein 51 Jahre alter Lkw-Fahrer aus Grabow bei Dessau (Sachsen-Anhalt) ums Leben gekommen. Das Unglück mit dem 40-Tonner, der Lebensmittel geladen hatte, ereignete sich in Fahrtrichtung Hannover, in Höhe der Anschlussstelle Sennestadt.

Wie die Autobahnpolizei mitteilte, ist der Kühltransporter nach Zeugenaussagen ungebremst und frontal mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 km/h auf einen Sicherungsanhänger der Autobahnmeisterei aufgefahren. Anhänger dieser Art sind üblicherweise vor Tagesbaustellen installiert und leiten den Verkehr mit großen Pfeilen und Warnblinklicht von einer Fahrspur auf die nächste. In diesem Fall war der rechte Fahrstreifen für den Verkehr gesperrt. Warum der Lkw-Fahrer dem Hänger, der dementsprechend auf der rechten Fahrspur stand, nicht ausgewichen ist, bleibt weiter unklar.
Nach dem Aufprall geriet der 40-Tonner ins Schleudern, kam auf die linke Fahrbahn, rammte mit dem Führerhaus die Mittelschutzplanke und stellte sich quer über alle drei Fahrspuren. Der Notarzt, der per Helikopter an den Unfallort kam, konnte nur noch den Tod des Fahrers in seiner völlig zerstörten Kabine feststellen. Die Aktentasche des Mannes lag auf der Straße, ebenso eine Kühlbox mit Obst und Butterbroten. Weitere Personen oder Fahrzeuge seien in keiner der beiden Fahrtrichtungen zu Schaden gekommen, berichtete die Polizei. Beamte schätzen den gesamten Sachschaden an Fahrzeugen und Fahrbahn auf 150 000 Euro. Die Feuerwehr streute auslaufende Flüssigkeiten mit Granulat ab.
Die Autobahn wurde in Fahrtrichtung Hannover zu Bergungsarbeiten bis gegen 20 Uhr gesperrt. Zeitweise bildete sich ein Stau von sechs Kilometern Länge. In Richtung Dortmund wurde der Verkehr zunächst ein-, später zweispurig am Unfallort vorbeigeführt. Hier stockte der Verkehr auf bis zu 14 Kilometern. Das ganz große Verkehrschaos blieb jedoch aus.
Der Unfall-Lkw wurde zu weiteren Ermittlungen von der Polizei sichergestellt. Unter anderem wird geprüft, ob die Ladung aus Butter und Käseprodukten noch für den Verzehr geeignet ist, oder ob sie vernichtet werden muss.

Artikel vom 01.08.2006