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Der Ehemann der Schulministerin

Herbert Sommer: Die Socken muss ich weiterhin nicht selbst waschen


Bielefeld (WB/in). »Spreche ich mit Herrn Thatcher?« Herbert Sommer (61) verstand im Juni 2005 sofort, worauf der Anrufer mit seiner Frage nach dem Ehemann der früheren britischen Premierministerin anspielte. Ehefrau Barbara (57) war gerade zur Ministerin für Schule und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen ernannt worden.
Die Ehefrau in Düsseldorf, Herbert Sommer selbst ohne Präsidentenamt: Wird man ihn nun häufiger zu Hause vor dem Fernsehapparat finden? »Das glaube ich nicht«, sagt er und lächelt. »Es ist auch nicht so, dass ich nun selbst die Socken waschen muss.« Das war bislang auch nicht Barbara Sommers Aufgabe. Schließlich arbeitete sie im Hauptberuf als Schulrätin und zuletzt seit 1997 sogar als Schulamtsdirektorin. Die Hausarbeiten werden also weiter von einer Angestellten erledigt.
Das Ehepaar Sommer hat fünf gemeinsame Kinder im Alter zwischen 16 und 25 Jahren. Außerdem gibt es im Haushalt Hunde, die, so Herbert Sommer, sehr viel Zuwendung brauchen.
»Nun stellen Sie sich mal nicht vor, dass ich nur noch als Privatier durch Bielefeld schlendern werde«, erklärt Sommer. Noch will er sich nicht äußern, für welche Organisation oder welchen Verband er künftig -ĂŠneben dem Beraterjob bei Sommer Fahrzeugbau - ins Feld ziehen wird. Nur das: Ein Parteiamt wird es nicht sein.
Dass er als Ehemann der Ministerin in mancher Beziehung nur noch die zweite Geige spielt, mache ihm nichts aus: »Was soll's? 25 Jahre war es umgekehrt. Und sie macht ihren Job sehr gut.«

Artikel vom 02.08.2006