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Waffenstillstand aufgekündigt

Tamilen-Rebellen in Sri Lanka erklären Wiederaufnahme der Kämpfe


Colombo (Reuters). In Sri Lanka haben die Tamilen-Rebellen einen 2002 geschlossenen Waffenstillstand aufgekündigt und eine Wiederaufnahme des Bürgerkriegs erklärt. Auslöser ist der erste offene Vorstoß der Regierungstruppen auf Rebellengebiet.
Bei den Kämpfen wurden gestern mindestens sieben Soldaten und drei Rebellen getötet. »Der Krieg hat wieder angefangen und wir sind bereit«, sagte der Chef des politischen Arms der Rebellen in der Unruhe-Region Trincomalee, S. Elilan. »Die Regierung hat den Krieg begonnen. Wir haben beschlossen, dass wir zurückschlagen, wenn die Regierungstruppen in unser Gebiet einfallen.«
Laut einem Armeesprecher dauerten die Kämpfe an. »Wir haben Luftangriffe, Artillerie- und Granatwerferbeschuss«, sagte er. Bei Bodenkämpfen seien sieben Soldaten getötet und mehrere verletzt worden. Die Angaben des Militärs über Dutzende Opfer unter den Aufständischen wiesen die Rebellen zurück und sprachen von drei getöteten Kämpfern.
Ziel des Vorstoßes war es nach Militärangaben, zu einer Schleuse in einem von den Befreiungstigern von Tamil Eelam (LTTE) kontrollierten Gebiet im Osten des Inselstaats vorzudringen. Diese werde von den Aufständischen blockiert, um Bauern auf Regierungsterritorium von der Wasserversorgung abzuschneiden.
Die Regierung sei dem Waffenstillstand weiter vollständig verpflichtet, sagte die Leiterin des Friedenssekretariats, Palitha Kohona. »Aber das wichtigste ist, 50 000 Menschen mit Wasser zu versorgen.« Der Leiter der von fünf nordischen Ländern gestellten Beobachtermission, Ulf Henricsson, hatte den Waffenstillstand am Wochenende für erloschen erklärt.

Artikel vom 01.08.2006