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Immer mehr Männer nutzen Fußpflege

Seit 25 Jahren bringt Gudrun Brungs Menschen wieder auf die Beine


Bielefeld (apk). Wieviele Füße sie schon in der Hand gehabt hat, kann Gudrun Brungs nicht genau sagen. Aber etliche Tausende dürften es wohl gewesen sein. Seit einem Vierteljahrhundert hilft die Medizinische Fußpflegerin den Bielefeldern wieder auf die Beine.
Aus Freude am Umgang mit Menschen orientierte die Versicherungskauffrau sich um: Gemeinsam mit Ehemann Werner eröffnete Gudrun Brungs ein Geschäft für Bio-Produkte an der Jöllenbecker Straße. Damals hatte sie bereits die Diplome für Medizinische Fußpflege und Fußreflexzonen-Massage in der Tasche und richtete dort ihr erstes Studio ein.
»Wir lernten in der Ausbildung, anderen Leuten an die Füße zu fassen. Und die sahen nicht immer sehr perfekt aus«, erinnert sie sich schmunzelnd. Zahlreiche Stammkunden vertrauten ihr schon damals die Behandlung ihrer Hornhäute und Hühneraugen, Schwielen und eingewachsenen Nägel an. Sie lernte, Fehlstellungen, Haut- und Nagelerkrankungen zu erkennen und die Patienten gegebenenfalls an Ärzte zu verweisen. »Mit der Reflexzonen-Massage kann gezielt die Funktion einzelner Körperteile oder Organe beeinflusst werden - beispielsweise bei Kopfschmerzen und Darmträgheit.«
Die Patienten haben sich über die Jahre verändert: Kamen früher vornehmlich Seniorinnen, die oft nicht mehr gut sehen oder sich bücken konnten, so nutzen heute immer mehr Männer das Angebot. »Häufig weigern sich ihre Frauen, ihnen weiter die Nägel zu schneiden«, verrät Gudrun Brungs augenzwinkernd. Auch Sportler, Menschen in »stehenden Berufen«, Genießer sowie junge Frauen, die gerne offene Schuhe tragen, lassen ihre Füße generalüberholen.
Einfühlungsvermögen steht für Gudrun Brungs an erster Stelle: »Ich möchte den Menschen die Hemmungen nehmen.« Der Füße ist sie auch nach 25 Jahren noch nicht überdrüssig: »Ich bleibe dran, solange Augen, Arme, Rücken mitspielen. Es ist ein schöner Beruf, man bekommt viel Dank zurück.«

Artikel vom 29.07.2006