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Haus & Grund geht
in die Offensive

Kritik am Bund der Energieverbraucher

Geschäftsführer Jürgen Upmeyer.

Von Edgar Fels
Bielefeld (WB). Der Verband der Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer Ostwestfalen und Lippe (Haus & Grund) wehrt sich gegen eine »unseriöse Pressemitteilung« des Bundes der Energieverbraucher. Darin heißt es, Mieter könnten bei den Nebenkosten für Erdgas jährlich »mehrere hundert Euro« sparen. Sie müssten dazu nur ein vom Bund der Energieverbraucher entworfenes Musterschreiben ausfüllen und an ihren Vermieter schicken (Ausgabe vom 8. Juli 2006). Dem widerspricht Haus & Grund jetzt.
Die Mitteilung des Bundes der Energieverbraucher verkenne die aktuelle Situation auf dem Gasmarkt ebenso wie die Rechtslage, betont Haus & Grund-Geschäftsführer Jürgen Upmeyer. Derzeit gebe es lediglich drei Anbieter, die mit regionalen Versorgern in einen Wettbewerb treten wollen. Endkunden sollten voraussichtlich erst von Oktober an beliefert werden. Upmeyer: »Ob die Angebote der neuen überregionalen Anbieter erhebliche Einsparmöglichkeiten bringen, wird sich zeigen müssen.«
Sollten sich in Zukunft Einsparmöglichkeiten ergeben, könnte sich aus dem Wirtschaftlichkeitsgebot für den Vermieter die Notwendigkeit ergeben, diese Möglichkeiten auch zu nutzen. »Hierbei gelten ähnliche Maßstäbe wie beispielsweise beim Heizöleinkauf. Auch hier müsse der Vermieter Rabatte durch den Bezug größerer Mengen ausnutzen oder zu saisonal günstigeren Zeiten einkaufen.
Davon zu unterscheiden sei die vom Bund der Energieverbraucher »erfundene angebliche Verpflichtung des Vermieters, der Abrechnung des Gasversorgers zu widersprechen. Upmeyer: »Im Rahmen des Wirtschaftslichkeitsgrundsatzes ist der Vermieter nicht verpflichtet, das Risiko eines Prozesses mit ungewissem Ausgang gegen einen Gasmonopolisten auf sich zu nehmen.« So bleibe es bei dem Rat von Haus & Grund an Eigentümer, Gaspreiserhöhungen lediglich unter Vorbehalt zu zahlen.

Artikel vom 01.08.2006