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»Gerne hätte ich bei ÝFlic FlacÜ jongliert«

Ines Hartl (12) sieht sich im Zirkus um

Von Matthias Meyer zur Heyde und Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). Am liebsten hätte Ines Hartl live vor Publikum auf der Bühne jongliert. Weil aber das Programm im Zirkus »Flic Flac« einer strengen Choreographie folgt, war die Zwölfjährige am Ende mit einem ausgiebigen Blick hinter die Kulissen zufrieden.

Zwei Eintrittskarten für die junge Schröttinghausenerin und ihre Mutter Martina Haubrok - ein willkommenes Präsent im Rahmen der WESTFALEN-BLATT-Aktion »Wünsche werden wahr« - versüßten Ines den Ferientag, so dass der Besuch auf dem Johannisberg, auf dem »Flic Flac« sein 24 Meter hohes Zelt aufgeschlagen hatte, ein echtes Erlebnis wurde.
»Ich habe vor einem Jahr mit Jonglage angefangen«, erzählt Ines. »Mit drei Bällen klappt's schon prima, jetzt nehme ich den vierten Ball hinzu.« Und weil zu publikumswirksamer Artistik auch ein wenig Turnen gehört, schlägt die Gymnasiastin fleißig Rad, beherrscht perfekt den Spagat und übt die Radwende. Radwende? »Das ist so etwas ähnliches wie ein Flic Flac.« Na, wenn das nicht passt . . .
Marketing-Chef Martin Krockauer führte Ines und ihre Mutter hinter die Bühne, wo einige Artisten ihre Muskeln lockerten und noch einmal schwierige Passagen ihrer Nummer probten. Neben der erst 15-jährigen Equilibristin Alona Jouravel wäre Ines fast im Spagat auf die Matte gesunken, so aber machte der WESTFALEN-BLATT-Fotograf wenigstens ein schönes Erinnerungsfoto. Und natürlich informierte sich der junge Gast ausführlich über die Requisiten, die eine »Flic Flac«-Nummer so spektakulär machen.
Zum Zirkusprogramm gehört die Musik, und auch da hätte Ines einiges selbst beisteuern können. »Ich komponiere und texte Rock- und Pop-Stücke«, erzählt das Multitalent. Wenn die Zuhörer es witzig mögen, trägt Ines auch Hits vor, den Schröder-Song von Elmar Brandt beispielsweise, und wer es romantisch mag, freut sich über ihre Adaptation der Filmmusik von »Titanic«. Ines hat auch eine Instrumentalversion in petto, zu der sie selbst Flöte spielt.
Zirkusluft fasziniert. Auch wenn es im Eingangsbereich nicht, wie üblich, nach Holzspänen riecht (»Flic Flac« hat keine, sondern einen hochmodernen Kunststoffboden), sondern nach Kaffee und Süßigkeiten. Die Atmosphäre im dunklen Zelt, auch wenn noch keine Zuschauer da sind, ist beeindruckend. Die Technik nicht minder.
Und hier hätte Ines auftreten wollen? »Kein Problem - ich kenne das von Auftritten bei Schulveranstaltungen. Ich hab kein Lampenfieber.« Donnerwetter - gibt es überhaupt etwas, das die selbstbewusste junge Dame nicht kann? Eigentlich nicht: Aus der Schule, dem Gymnasium am Waldhof, bringt Ines fast nur Einser nach Hause (Lieblingsfächer: Sport und Englisch), ihren Katzen hat sie mehrere Kunststücke beigebracht, und eine Sportskanone ist Ines ebenfalls. »In den Ferien nehme ich am Uni-Sport teil. Da hab Karate kennengelernt und bin Wasserski gefahren.«
Man könnte auf die Idee kommen, Ines sei für die Manege überqualifiziert, aber auf das »Flic Flac«-Programm freut sie sich doch unbändig. »Als ich meine Tochter fragte, welchen Wunsch ich auf dem ÝWünsche werden wahrÜ-Coupon notieren sollte, kam die Antwort ganz spontan: in den Zirkus!«, sagt Mama Martina Haubrok schmunzelnd.

Artikel vom 01.08.2006