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Kluft über Kosovo bleibt bestehen

Treffen zwischen Serben und Albanern in Wien ohne Ergebnis


Wien/Belgrad (dpa). Die Kluft zwischen Serben und Albanern bleibt in der Frage der Zukunft des Kosovos weiter unüberbrückbar. Auch das von der UNO einberufene Wiener Gipfeltreffen zwischen den Spitzenpolitikern Belgrads und Pristinas brachte gestern keine Annäherung. Der serbische Ministerpräsident Vojislav Kostunica erklärte, Belgrad werde nicht hinnehmen, »dass auf 15 Prozent seines Territoriums ein zweiter Staat gebildet wird«.
Dagegen beharrte der Ministerpräsident des Kosovos, Agim Ceku, auf der »vollständigen Unabhängigkeit« für das seit 1999 von den UN verwalteten Kosovos: »Pristina bietet Unabhängigkeit an, die volle Souveränität, aber für alle Bürger.«
Das mit Spannung erwartete Treffen war von UN-Chefvermittler Martti Ahtisaari einberufen wurden. Er wollte mit der eintägigen Konferenz ausloten, ob es noch Chancen für eine Kompromisslösung in der Frage des politischen Status' Kosovos gibt.
Kostunica machte deutlich, was Serbien unter der von Belgrad angebotenen Autonomie versteht: Die Kosovo-Albaner müssten danach die Außenpolitik und die »Verteidigung der Grenzen« der entmilitarisierten Provinz Belgrad überlassen. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 25.07.2006