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Berlin: Nein zu
EU-Weinplänen


Bonn (WB/in). Die CDU/SPD-geführte Bundesregierung wird die von der Kommission der Europäischen Union vorgeschlagene Reform der Weinmarkt-Ordnung in wesentlichen Punkten nicht mittragen. Dies erklärte auf Anfrage dieser Zeitung Tanja Thiele, Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Dies gelte besonders für das Vorhaben, 2,4 Milliarden Euro für die Rodung von 400 000 Hektar Weinanbau-Fläche aufzuwenden.
Wie berichtet, soll nach dieser etwa fünfjährigen Phase der »Marktbereinigung« nach dem Willen Brüssels die Anpflanzung von Reben vollständig liberalisiert werden. Damit könnten nach Einschätzung des Deutschen Weinbauverbandes (DWV) sogar Flächen, für deren Stilllegung hohe Subventionen gezahlt wurden, wieder angepflanzt werden. »Das sieht die Bundesregierung sehr kritisch und absolut kontrovers«, erklärte Thiele. Sie geht davon aus, dass eine solche Reform auch von den meisten anderen EU-Staaten nicht mitgetragen wird. Die deutschen Winzer produzierten keine Überschüsse: »Bei uns geht seit Jahren so gut wie nichts in die Destillation.« Die hiesigen Steillagen seien profitabel.

Artikel vom 22.07.2006