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Sakne Tohme heil in
Bad Oeynhausen zurück

Mit Tochter Hanadi aus dem Libanon geflüchtet

»In meinem Heimatdorf ist alles zerstört«: Sakne Tohme hat den Schrecken auf Erden erlebt.
Von Thomas Hochstätter
und Moritz Winde (Foto)
Bad Oeynhausen/Beirut (WB). Sakne Tohme hat den Schrecken auf Erden erlebt. »In meinem Heimatdorf ist alles zerstört. Ich habe so viele Tote gesehen.« Die Bad Oeynhausenerin bringt die Worte kaum hervor, dann wird sie von den Erinnerungen überwältigt. Gestern ist Sakne Tohme aus dem Libanon zurückgekehrt, per Flugzeug aus Damaskus. Sie selbst ist heil geblieben, ebenso wie Tochter Hanadi (19).
Fünf Tage lang mussten sie sich immer wieder in einem Keller verstecken. Gestartet im Dorf Eitarum, fünf Autominuten von der israelischen Grenze entfernt, schlugen sie sich auf eigene Faust durch. »Ich bin barfuß gelaufen, weil ich keine Schuhe mehr hatte«, erzählt Sakne Tohme. Als Anhalter kamen sie nur stückweise voran. Zurück in Deutschland, bangt die Oeynhausenerin mit den Dortgebliebenen.
Trotz internationaler diplomatischer Bemühungen zeichnet sich kein Ende der seit einer Woche anhaltenden Militäroffensive Israels im Libanon ab. UN-Generalsekretär Kofi Annan warb für die Entsendung einer internationalen Stabilisierungstruppe mit europäischer Beteiligung. Dadurch solle der libanesischen Regierung Zeit gegeben werden, die Hisbollah zu entwaffnen - eine der wichtigsten Forderungen Israels. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sagte jedoch, eine Entscheidung darüber sei noch nicht spruchreif. Seite 4/Lokalteil

Artikel vom 19.07.2006