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Atomstreit mit Iran

Mit dem Latein am Ende


Das Katz- und Maus-Spiel im Atom-Streit zwischen dem Iran und der internationalen Gemeinschaft geht weiter. An den Spielregeln hat sich seit Monaten nichts geändert. So war es auch gestern lediglich eine weitere Pflichtübung des amerikanischen Präsidenten George W. Bush und Bundeskanzlerin Angela Merkels, die Führung in Teheran davor zu warnen, die Atomwaffe zu bauen und zu appellieren, möglichst schnell das Gesprächsangebot anzunehmen. Ansonsten will die Staatengemeinschaft andere Wege einschlagen.
Das alles hört man ja nicht das erste Mal. Deutlich wird aber auch, dass die Staatengemeinschaft mit ihrem Latein am Ende ist. Noch so gut gemeinte Vorschläge und Angebote werden von den unberechenbaren iranischen Machthabern ignoriert und auf die lange Bank geschoben. Die Möglichkeiten sind ausgeschöpft, eine militärische Lösung wird zu Recht abgelehnt. Sehr schnell könnte sie sich als Bumerang erweisen.
Und bei alledem lacht sich der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad ins Fäustchen. Er will die Atombombe, spielt weiter auf Zeit. Und glaubt dabei, mit seinem Öl-Joker die besseren Karten in der Hand zu haben. Dirk Schröder

Artikel vom 14.07.2006