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Bielefelder Rap-Talent
tritt zum Siegeszug an

»Casper« alias Benjamin Griffey bereitet zweite CD vor

Von Julian Meinert (Text und Foto)
Bielefeld (WB). Fetzig, ehrlich und hitverdächtig - der Bielefelder Raper »Casper« entwickelt sich zum wahren Durchstarter. ÊIn OWL hat er sich mit seiner markant frechen Stimme bereits zu einer festen Größe entwickelt. Das Potenzial, auch auf Landesebene bekannt zu werden, hat der 23-Jährige, der eigentlich Benjamin Griffey heißt, allemal.

Mit seinem aktuellen Album »Die Welt hört mich« liefert er ein Stück lyrische Rap-Kunst, die unter die Haut geht. Egal ob herzzereißende Songs »Wie Lippenlesen« oder Partyhymnen mit fetten Ami-Beats wie »Letz Fetz«, »Casper« schüttelt einen Reim nach dem anderen aus dem Ärmel. Besonders die erzählenden Lieder zeugen von großer Reife und Ehrlichkeit.
Selbst Deutschlands etabliertes Rap-Magazin »Juice« kam nicht an seiner neuen Scheibe Êvorbei, ohne sie gehörigst zu loben.
Demnächst folgt ein Auftritt auf Europas größtem Hip Hop und Reggea-Event, dem »Splash«- Festival.
Den plötzlichen Erfolg kann sich Benni alias »Casper« auch nicht so wirklich erklären, immerhin ist es gar nicht so lange her, dass er die Nase gestrichen voll von der Rap-Szene hatte und bis zum ersten Album war es ein langer Weg. Ê Ê Ê
Geboren ist Benjamin zwar in Lemgo, doch aufgewachsen ist Êer in den Vereinigten Staaten. Daher hatte er schon sehr früh Kontakt zur Rap-Musik. Dort kam er auch zu seinem Spitz- und jetzigem Künstlernamen Ê»Casper«. »Es war ziemlich ungewöhnlich, dass man in Atlanta so blass ist wie ich es war, deswegen nannte man mich Casper -Ênach dem Geist aus der Kinderserie«, erinnert er sich.
Mit Zwölf zog er zurück nach Deutschland ins Extertal. Hier entdeckte er Êseine zweite musikalisch Liebe: Punk. Eine etwas ungewöhnliche musikalische Mischung, doch »Casper« beweist, dass sich beide Richtungen kombinieren lassen. Ohne den Punk und Metal-Einfluss hätte er viele seiner aktuellen Rap-LiederÊnicht schreiben können, gibt »Casper« zu bedenken, der mittlerweile in Bielefeld Pädagogik studiert.
Nach dem Erfolg seines Albums erklärten sich bereits Ênamhafte Produzenten aus Amerika und Deutschland bereit, ihn bei seiner nächsten CD zu unterstützen. »Täglich Routine« wird das gute Stück heißen und soll voraussichtlich im Herbst erscheinen. Für den ambitionierten Musiker ist klar, dass er jetzt kühlen Kopf bewahren muss. »Erfolg ist schön und gut, doch ich will ihn nicht um jeden Preis.«

Artikel vom 12.07.2006