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Sieben Jahre
Haft für Betrug


Frankfurt/Main (dpa). Im Anlagebetrugsfall um die Firma Phoenix Kapitaldienst ist der ehemalige Prokurist des Finanzdienstleisters gestern zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Der 47 Jahre alte Michael Milde muss nach dem Entscheid des Landgerichts Frankfurt wegen besonders schweren Betrugs und Urkundenfälschung für sieben Jahre und vier Monate ins Gefängnis. Die mitangeklagte frühere Chefsekretärin des Firmeninhabers Dieter Breitkreuz wurde vom Vorwurf des Betrugs freigesprochen, erhielt aber eine Haftstrafe von 27 Monaten wegen Untreue. Phoenix Kapitaldienst hatte 30000 Anleger mit vorgetäuschten Finanzgeschäften um 300 Millionen Euro geprellt.
Der Vorsitzende Richter Jochen Müller sprach von einer »Schreckensbilanz« und übte schwere Kritik an der Finanzaufsicht und dem zuständigen Wirtschaftsprüfer, der »gegen alle Regeln seiner Zunft verstoßen« habe. Beim riskanten Optionshandel erzielte Phoenix Kapitaldienst anfangs hohe Verluste, die mit Hilfe manipulierter Buchungen vertuscht wurden. Am Ende wurde nur noch ein geringer Teil der Investorengelder angelegt.

Artikel vom 12.07.2006