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Investitionen
als Signal an
Mitarbeiter

Abschluss der ersten Ausbaustufe

Von Dirk Bodderas
Rheda-Wiedenbrück (WB). Der Versuch von drei Krankenhäusern, mit dem Gang zum Verwaltungsgericht Minden die Klinik-Ehe zwischen Rheda und Gütersloh doch noch zu verhindern, bereitet Ingo Engelmeyer wenig Sorge. Der Verwaltungsleiter des Städtischen Klinikums Gütersloh ist sicher, dass der Feststellungsbescheid zur neuen Krankenhausstruktur Bestand haben wird.

Das sei politisch so gewollt. Sein Klinikum hätte auch gar nicht gewusst, wo sonst - als in Rheda - die per Feststellungsbescheid im Rahmen der Fusion zugestandene Aufstockung um 38 Betten hätte umgesetzt werden können.
Bereits bei der Bezirksregierung waren die Einwender - St. Vinzenz-Hospital Wiedenbrück, Elisabeth-Hospital Gütersloh, Städtisches Klinikum Bielefeld - mit ihrem Widerspruch gescheitert. Zentraler Kritikpunkt: Bei der Aufnahme des Krankenhauses Rheda in den Krankenhausbedarfsplan sei nicht ausschließlich auf den dortigen Bedarf geschaut worden.
Derweil wird an der Gütersloher Straße alles für den Abschluss der ersten Ausbaustufe vorbereitet. Die 40 Betten für Allgemein- und Gelenkchirurgie seien weiterhin sehr gut, zu rund 90 Prozent, ausgelastet; am 1. August würden, wie vorgesehen, die 30 Betten für plastische, ästhetische und Handchirurgie nach Rheda-Wiedenbrück verlegt. Allein für die Erweiterung der Röntgenausstattung haben die Gütersloher rund 100 000 Euro ausgegeben. Auch der Bettenausbau ab 1. August fordert Investitionen in sechsstelliger Höhe. »Ein gutes Signal für unsere Mitarbeiter«, sagte Engelmeyer in einem Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Ungeklärt ist derzeit allerdings noch die Frage, wann die geplanten zehn HNO-Betten in Rheda belegt werden können. In dieser Sache gibt es mit den beteiligten Ärzten noch Diskussionsbedarf.
Doch das soll es noch nicht gewesen sein. Mit Blick auf das Evangelische Altenheim Parkstraße und die kurz vor Bau-Ende stehenden Altenwohnprojekte an der Gütersloher Straße beziehungsweise im ehemaligen Krankenhaus-Park soll auch die Innere Medizin in den Betriebsteil Rheda einziehen. Dann, so der kaufmännische Geschäftsführer, müssten die alten Menschen nicht immer nach Wiedenbrück fahren. Unter dem alten NRW-Krankenhausgesetz wäre das nicht möglich gewesen. Nach der Novelle kann ein Klinikum an zwei Standorten auch die selben Disziplinen anbieten. Auch das, so Ingo Engelmeyer, sei politisch gewollt. Den Trägern sollen mit der Streichung des alten Passus mehr Chancen im freien Wettbewerb eröffnet werden. Für den Betriebsteil Rheda wäre diese Aufstockung ein »Sahnehäubchen«.

Artikel vom 08.07.2006