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Menschen in
unserer Stadt
Mario Graute
Event-Manager

Rein äußerlich macht Mario Graute den Eindruck eines »68ers«: lange Haare, politisch interessiert und begeisterungsfähig für die Musik der Beatles. Dabei ist er »erst« 26 Jahre alt und Vater eines fünfjährigen Sohnes. Luke Cosmo heißt er und möchte mal so gut Schlagzeug spielen wie vielleicht Charly Watts von den Rolling Stones, bekanntlich gerade mit der größten Rock 'n' Roll-Band der Welt auf Deutschland-Tournee.
Wobei wir beim Thema wären. Denn Vater Mario Graute ist Event-Manager. Noch im Nebenjob zwar, aber durchaus erfolgreich. So organisiert er gerade Lesungen des Nachwuchs-Autors Max Stürmer, der seinen ersten Debüt-Roman »Where is my mind - Sein Pfad« vorgelegt hat (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Und hat noch mehr vor. So möchte er jungen Musikern der Region zu Auftritten verhelfen, die »lokale Szene supporten«, wie er sagt, um jungen Künstlern die Chance zu geben, die mögliche Karriere nicht zu verschlafen.
»Kleine Bands haben zurzeit kaum Möglichkeiten, öffentlich aufzutreten«, sagt Mario Graute. Der gebürtige Rheda-Wiedenbrücker lebt seit 1998 in Bielefeld, hat am Oberstufenkolleg sein Abitur bestanden und sein Bachelor-Studium der Politikwissenschaft soeben abgeschlossen. Der Master für politische Kommunikation soll folgen.
Erste Erfahrungen in der Organisation von Festivals sammelte Graute, der selbst Gitarre und Bassgitarre spielt, im Jugendkulturring seiner Geburtsstadt. Er besorgte Räume für den »Christmas Rock«, knüpfte Kontakte zur Gastronomie und gründete zusammen mit Freund Markus Terhechte einst die »Team Supreme GbR«. Sein eigenes neues Projekt heißt »Scapegoat«. »Einer muss ja der Sündenbock sein«, erklärt das Jury-Mitglied von »Bielefeld rockt«, »das verstärkt Künstler und Literaten vermitteln möchte, Konzepte erstellt und Beratung bei Events jeder Art anbietet. Die Gründung eines kleinen Literatur-Verlages könnte aus dem Studenten endgültig einen Unternehmer machen.
Sein persönlicher Musikgeschmack tendiert zu Alternative Rock und handgemachter Gitarrenmusik. Gilt für Graute 1968 wie 2006 doch das Prinzip: »Qualität ist wichtig, nicht der Stil.«Gerhard Hülsegge

Artikel vom 10.07.2006