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Ärzte wollen Streiks ausweiten

Der Marburger Bund weist das Arbeitgeberangebot zurück


Düsseldorf (dpa). Im Tarifkonflikt der Ärzte an städtischen Krankenhäusern und Kreiskliniken treten Arbeitgeber und Gewerkschaft auf der Stelle. »Wir sind keinen Schritt weiter gekommen«, sagte der Verhandlungsführer der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Lutz Hammerschlag, gestern und kündigte an, die Streiks auszuweiten. »Jetzt tritt Phase II in Kraft.« Die Verhandlungen wurden gestern ohne Ergebnis vertagt. Sie sollen morgen in kleiner Runde fortgesetzt werden. Die große Verhandlungskommission soll am Sonntag zusammenkommen.
Die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hatte angeboten, die Gehälter für Assistenz- und Fachärzte bis zu 600 Euro beziehungsweise 500 Euro monatlich zu erhöhen. Der Marburger Bund wies dies erneut als unzureichend zurück. »Die Schmerzgrenze ist erreicht«, sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Otto Foit. Die Forderungen des Marburger Bundes von 15 Prozent mehr Gehalt »gehen über das hinaus, was die Krankenhäuser leisten können«, sagte Foit. Mit 3400 Euro Monatsgehalt für einen Arzt im ersten Berufsjahr hätten die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt, wie es in dieser Höhe kein anderer Akademiker beim Berufseinstieg erreiche.

Artikel vom 12.07.2006