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Landesbetrieb Straßen wird verlegt

Niederlassung Paderborn betroffen - Mitarbeiter müssen nach Meschede

Von Hubertus Hartmann
Paderborn/Kreis Höxter(WB). Die Hiobsbotschaft kam aus Düsseldorf und erreichte Behördenleiter Hans-Peter Hengst (63) per Handy: Die Paderborner Niederlassung des Landesbetriebs Straßen. NRW wird teilweise nach Meschede verlegt.

Dass Paderborn im Zuge der Neustrukturierung der Straßenbauverwaltung seine Eigenständig verlieren und in der neu geschaffenen Niederlassung Sauerland-Boerde mit Sitz in Meschede aufgehen würde, war bereits klar.
Mit Ausnahme der Personalverwaltung hatte Staatssekretär Günter Kozlowski am Vortag allerdings noch eine Bestandsgarantie für die Hochstift-Behörde gegeben. Diese wurde einen Tag später zur Makulatur und allein auf die Abteilung »Planen und Bauen« beschränkt.
Denn nun sollen auch die Mitarbeiter des Bereichs »Betrieb und Verkehr« in den Hochsauerlandkreis versetzt werden. Insgesamt etwa 45 der knapp 100 Beamte und Angestellte, die jetzt in dem Behördengebäude Am Rippinger Weg in Paderborn arbeiten, werden wohl schon bald ihren neuen Arbeitsplatz im 75 Kilometer entfernten Meschede haben.
Der stellvertretende Niederlassungsleiter Heinz-Jürgen Gensicke benutzte das Wort »Chaos«.
»Für Kollegen, die im Kreis Lippe oder in Höxter wohnen, ist das natürlich bitter«, bedauert Personalratsvorsitzender Gerhard Hüllweg. Nach der Vorgabe aus Düsseldorf soll die Umsetzung »zeitnah« erfolgen. »Das heißt im Prinzip: sofort«, erläutert Hengst. Man bemühe sich um »sozialverträgliche Lösungen, betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben. Er selbst wird bis zu seiner Pensionierung Ende nächsten Jahres in Paderborn bleiben.
Indirekt betroffen sind auch die gut 100 Beschäftigten der Straßenmeistereien in Salzkotten, Brakel und Peckelsheim. Sie werden Meschede direkt unterstellt. Mit der Neustrukturierung will NRW-Verkehrsminister die Straßenbauverwaltung »effizienter« machen - unter anderem durch weiteren Stellenabbau. Bis 2010 will er den Personalbestand jährlich um 1,8 Prozent reduzieren. Die neue Niederlassung Sauerland-Boerde mit heute insgesamt etwa 465 Beschäftigten würde dann nur noch etwa 430 haben. Anfang der 90-er Jahre arbeiteten beim Landesstraßenbauamt Paderborn, wie es damals hieß, noch 300 Menschen. Heute sind es inklusive der Straßenmeistereien 204. »Seit 2001 sind sieben Prozent der Stellen abgebaut worden, während gleichzeitig das Investitionsvolumen um 20 Prozent gestiegen ist«, verdeutlicht Hengst die angespannte Situation.

Artikel vom 08.07.2006