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Pater Paul liebt »bayerische« Kirche

Neuer Geistlicher in Greffen angekommen - Priester in allen vier Gemeinden tätig

Harsewinkel-Greffen (jaf). Wenn er die Greffener St. Johanneskirche betritt, fühlt er sich gleich wohl: Pater Paul Varghese (47) aus dem südindischen Kerala ist der neue Vicarius Cooperator der Gemeinde. Der Nachfolger von Pater Thomas strahlt: »Ein sehr schönes Gotteshaus, fast wie eine bayerische Kirche«.

Doch nicht nur St. Johannes hat Pater Paul, dessen Zwillingsbruder Peter Priester in Nordindien ist, bereits nach wenigen Tagen ins Herz geschlossen. Nein, auch die Gemeindemitglieder haben ihn offen aufgenommen: »Gut Ding will zwar Weile haben, aber hier leben viele liebe, nette Menschen«. Herzlich wurde Pater Paul auch von Pfarrdechant Wim Wigger empfangen, der ihm zur Begrüßung - wie es sich für einen echten Westfalen gehört - Salz überreichte, und zwar aus dem Salzstreuer des Stadtkirchentags. Eine nette Geste, findet Pater Paul, der 1978 sein Abitur ablegte und anschließend das Priesterseminar besuchte.
Nach dreizehn Jahren Philosophie- und Theologiestudium wurde er 1991 zum Priester geweiht. Paul Varghese gehört der ersten einheimischen Ordensgemeinschaft Indiens an, dem CMI-Orden (»Carmelites Of Mary Immaculate«). Der Karmeliter arbeitete zehn Jahre in Nordindien als Schulleiter und Priester in der Mission. Anschließend war der Geistliche fünf Jahre als Kaplan in der St. Martinus-Gemeinde in Repelen (Niederrhein) tätig - für ihn eine wertvolle Zeit in Deutschland. Mittlerweile sagt er: »Deutschland ist nach Süd- und Nordindien meine dritte Heimat und Deutsch meine fünfte Sprache«.
Wie lange der sympathische Pater, der in allen vier Gemeinden der Harsewinkeler Pfarreiengemeinschaft mit 14 000 Katholiken tätig sein wird, in Greffen (etwa 2500 Gemeindemitglieder) bleibt, weiß er noch nicht. »Das weiß nur der Himmel«, geriet der Priester ins Philosophieren. Weniger philosophisch sagt er: »Hier in Greffen, Harsewinkel und Marienfeld muss ich richtig Gas geben. Hier warten viele Aufgaben auf mich, schließlich gibt es auch vier Gemeinden«.
Und in einer Gemeinde wird er ganz besonders gerne sein - in St. Johannes. Schließlich liebt der Pater diese »bayerische« Kirche.

Artikel vom 08.07.2006