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Von Monika Schönfeld

Aspekte
der Woche

Familienzentren vor Ort


Danke. Das muss mal gesagt werden. Das Dankeschön richtet sich an die 81 Bürger, die beim Lokalen Bündnis für Familien mitgearbeitet haben. Der Abschlussbericht ist diese Woche vorgelegt worden. Aber man darf sich nichts vormachen: Dieser Abschlussbericht ist eine Dokumentation und Ideensammlung. Einige konkrete Dinge sind hier produziert worden. Aber selbst wenn die alle umgesetzt werden, hilft das Familien nicht wesentlich weiter. Aber das Bündnis ist ein Anstoß, der schon langsam aufgenommen wird. Was allein die Situation der Familien verbessert, ist eine Durchdringung des positiven Familiengedankens in alle Bereiche.
Die kann meiner Meinung nach nur erreicht werden, wenn sich neben zentralen Beratungsstellen, die man ja doch nur im akuten Fall ansteuert, zusätzlich auch dezentrale Einheiten bilden, die alle - wenn auch nicht spezialisiert - kleine Keimzellen sind, Anlaufstellen vor Ort, im Stadtteil quasi.
Die Idee der Familienzentren beispielsweise in Kindergärten ist der richtige Weg. Noch ist nicht jeder Kindergarten so weit, der »Spatz« an der Mergelheide ist auf dem vom Land geförderten Weg dorthin, Andrea Wodtke, Leiterin des Abt-Kruse-Kindergartens und Mitglied im Lokalen Bündnis für Familien, wird sich auch auf den Weg begeben. Das allein reicht nicht. Jeder Kindergarten, jede Grund- und weiterführende Schule, einige Unternehmen - sie alle sollten Familienzentren werden. Und zwar ohne auf Landesförderung zu warten, sondern aus ihrem Selbstverständnis und ihrer gesellschaftlichen Verantwortung heraus. So hätte die Stadt nicht nur die drei Jugendhäuser, sondern auch Bürgerzentren in reicher Auswahl. Je nach Interessenlage sucht man als Familie mit kleinen Kindern nach Möglichkeiten im Kindergarten, in den man jeden Tag sein Kind bringt. Hilfen für Schüler und deren Eltern sind als erstes an Schulen zu suchen. Aber nichts spricht dagegen, wenn Unternehmen eine Anlaufstelle für Lehrstellensuchende sind, ihnen Tipps und Einblicke ins Berufsleben geben, auf Freizeitmöglichkeiten und anderes hinweisen. Und altersspezifisch braucht es gar nicht zu bleiben. Warum soll nicht im Kindergarten eine Anlaufstelle für Senioren sein? Zwar hat jede Altersgruppe eigene Interessen, oft sind sie aber verzahnt, kann einer dem anderen helfen. Um das umzusetzen, braucht es Menschen mit Fantasie, die es anpacken.

Artikel vom 08.07.2006