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Versmold mit anderen Augen sehen

Felix Brüggemann führt auf Einladung der Jungen Union durch die Stadt

Versmold (igs). »Als ich erzählt habe, dass ich Stadtführer werde, bin ich von vielen belächelt worden.« Doch Felix Brüggemann (21) wusste, dass es viele gute Gründe gibt, Versmold und seine Geschichte(n) zu erzählen. Am Donnerstag reiste er erstmals mit einer Gruppe Interessierter in die Versmolder Vergangenheit.

»Versmold hat enorm viel zu bieten - kulturell sowieso, aber auch viele spannende und tolle Geschichten«, begrüßt er die Teilnehmer der Stadtführung, zu der die Junge Union Versmold eingeladen hatte. Denn nicht nur Städte wie Hameln mit seinem Rattenfänger hätten solche besonderen Geschichten, sondern auch Versmold.
Auf die erste stoßen die Stadtführungsteilnehmer gleich an der Petri-Kirche. »Hier soll ein Kopfloser im Kirchturm sein Unwesen treiben«, erzählt der 21-Jährige, während die Gruppe gerade auf dem ehemaligen Friedhof - Êder heutigen Rasenfläche vor der Kirche - steht. »Aber keine Angst. Die Toten sind alle umgebettet worden.« Keine Ruhe soll dagegen der Küster der Kirche gefunden haben, der 1638 ein grausames Ende hatte. Weil er, betrunken wie er war, versäumte, die Glocken zu läuten und vor einem Brand zu warnen. »Drei Kinder verbrannten«, berichtet Felix Brüggemann. Die Bürger waren so erzürnt, dass sie ihn die Treppe hinunterstürzten und köpften. Noch heute soll sein Schatten zu sehen
Doch natürlich liefert der Stadtführer nicht nur blutrünstige Geschichten: Er weiht seine Zuhörer in die Geschichte Versmolds und seiner Sehenswürdigkeiten ein, zeigt ihnen unter anderem auch das älteste Bürgerhaus aus dem Jahre 1604, das Oldemannsche Haus in der Münsterstraße. Sein Ziel dürfte Felix Brüggemann bei dieser Gruppe erreicht haben: Sie werden Versmold mit anderen Augen sehen.

Artikel vom 08.07.2006