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Warmes Wasser, aber schnell

Moderne Durchlauferhitzer arbeiten mit fernbedienter Wunschtemperatur

Wer eine neue Heizung einbauen lässt, verbindet dies mit der Installation eines Warmwasserspeichers, der Energie sparend von einer Solarkollektoranlage beheizt wird. Allerdings ist die zentrale Warmwasserbereitung nicht immer die beste Variante.
So klein wie ein DIN A5-Heft können Durchlauferhitzer sein. Zwei bis drei Liter 38 Grad warmes Wasser liefern sie pro Minute - und das beliebig lange.Foto: Clage
Die entscheidende Frage im Hinblick auf die passende Warmwasserversorgung ist: Wie hoch sind die Kosten für die Installation, wie hoch die für den laufenden Betrieb? Generell gilt: Eine dezentrale Lösung (Durchlauferhitzer) ist preiswert zu installieren und teuer im Betrieb. Strom ist nämlich der teuerste Energieträger im privaten Bereich - eine Kilowattstunde aus der Steckdose kostet etwa drei Mal so viel wie eine Kilowattstunde Gas. Das bedeutet: Wer viel warmes Wasser braucht, fährt mit einer zentralen Lösung besser. Die Kosten für einen Warmwasserspeicher betragen bei einem Einfamilienhaus mindestens 1300 Euro und sind eine vergleichsweise große Investition, die sich aber schnell rechnet.
Trotzdem kann es eine ganze Reihe von Gründen geben, auf eine dezentrale Warmwasserversorgung mit Strom zu setzen: Man hat als Mieter keinen Zugriff auf die Zentralheizung; man möchte nachträglich weitere Quellen für warmes Wasser installieren, etwa im Gäste-WC oder in einer neu eingebauten Dusche; der Verbrauch ist - zum Beispiel in einem Ferienhaus - so gering, dass sich die Investition in eine zentrale Warmwasserversorgung nicht lohnt. Für Durchlauferhitzer oder Kleinspeicher spricht noch ein weiterer Grund: Durch die Platzierung der Warmwassergeräte in direkter Nähe zu den Zapfstellen werden die Leitungswege extrem verkürzt und die Energieverluste auf ein Minimum reduziert. Kompakt-Durchlauferhitzer - kaum größer als ein DIN A5-Blatt, Preis: ab 150 Euro - sind stark genug, sofort nach dem Aufdrehen der Armatur heißes Wasser zu liefern. Die Elektronik regelt automatisch die Heizleistung und sorgt so für maximale Wirtschaftlichkeit. Zum Duschen allerdings reicht die Leistung eines solchen Warmwasser-Zwerges nicht, dafür werden größere Durchlauferhitzer gebraucht.
Die klassischen Geräte sind die hydraulischen, die es ab 200 Euro gibt. Sie haben aber einen entscheidenden Nachteil: Sobald in der Küche der Wasserhahn aufdreht wird, erlebt man unter der Dusche unfreiwillig »Wechselbäder«. Die angenehmere Alternative ist ein elektronisch gesteuerter Durchlauferhitzer (ab 350 Euro). Dieses Gerät kann auf Schwankungen in der Durchflussmenge blitzschnell reagieren und mehr Energie zur Verfügung stellen. Den technischen Finessen sind kaum Grenzen gesetzt: So bieten manche Hersteller Durchlauferhitzer an, die mit bis zu sechs wasserdichten Funkfernbedienungen ausrüstbar sind und sich die persönliche Wunschtemperatur gleich mehrerer Familienmitglieder merken.

Artikel vom 22.07.2006