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Wissenswertes über Trauerkultur

Dirk Plaßmann übernimmt Bestattungsunternehmen von Vater Günter

Ummeln (sw). Die Geschäftsübergabe mit vielen Informationen verbunden hat am Wochenende das Bestattungsunternehmen Plaßmann in Ummeln. Nach 40 Jahren wanderte die Geschäftsführung aus den Händen von Günter Plaßmann in die seines Sohnes Dirk. Günter Plaßmann wird aber weiterhin aktiv mitarbeiten.

Dazu hatten Vater und Sohn auch ein umfangreiches Informationsangebot über Trauerkultur vorbereitet, das Vorsorge, Bestattungsart und Grabgestaltung einschloss. Dirk Plaßmann selbst hielt einen Vortrag über die Bestattung an sich. Darin erklärte er, welche Grabarten es gibt, welche Möglichkeiten und Unterschiede zum Beispiel zwischen einem Wahl- und einem Reihengrab bestehen. Plaßmann: »Die Angehörigen müssen sich entscheiden, ob sie nur eine einzelne Person in dem Grab bestatten wollen und das Grab nach einer bestimmten Anzahl von Jahren abläuft, oder ob sie praktisch ein Familiengrab anlegen möchten, dessen Zeit sie verlängern können.«
Auch über Erd- und Feuerbestattungen informierte Plaßmann. »Die meisten Menschen möchten normal auf dem Friedhof beigesetzt werden. Aber man wundert sich, wie häufig in diesen Breitengraden die Seebestattung nachgefragt wird«, sagte Plaßmann. »Die ist aber nur als Feuerbestattung möglich. Einzig Seeleuten ist es vorbehalten, auf See im Sarg beigesetzt zu werden.«
Häufiger werde auch das Interesse am Friedwald, also an einer Bestattung am Fuß eines Baumes, hat Plaßmann festgestellt. »Das bietet auch der Sennefriedhof an. Dazu muss man nicht extra ins Kalletal zum Friedwald fahren.« Als Sonderform nannte er eine Weltraumbestattung oder die Lösung, die Asche als Diamant zu pressen. Dies sei aber nach dem nordrhein-westfälischen Gesetz nicht möglich, weil dieses die Teilung der Asche nicht erlaube. »Die Nachfrage danach gibt es aber sowie praktisch nie.«
Neben den Vorträgen - Pastorin Heike Kassebaum und Ursula Borgstädt vom Hospiz Bethel referierten zum Thema »Den Abschied gestalten«, Notar Klaus Betzendahl gab Wissenswertes über Vorsorgeurkunde und Testamente wider - gab es außerdem verschiedene Sargmodelle zu sehen, Steinmetz und Gärtnereien stellten ihre Arbeiten aus, ein Büchertisch mit der passenden Literatur war aufgebaut worden, und das Hospiz Bethel war ebenfalls mit einem Informationsstand vertreten. Am Sonntag spielten die evangelischen Posaunenchöre Ummeln und Friedrichsdorf unter der Leitung von Olaf Kock Trauermusik »gestern und heute«. Darunter waren auch Lieder, die so mancher vielleicht gar nicht mit Trauer in Verbindung gebracht hätte, unter anderem der Song »Deep River« oder der Gospel »Amazing Grace«.

Artikel vom 04.07.2006