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224 Mediziner
im Irak ermordet

1000 Ärzte haben das Land verlassen

Bagdad/Kerbela (dpa). Das Morden geht im Irak trotz des Versöhnungsangebots von Regierungschef Nuri al-Maliki an die Aufständischen unvermindert weiter.US-Soldaten fanden nach einem versuchten Anschlag in Bagdad diese Geschoss-Hülse.

Gestern fanden Polizisten und Anwohner in Kerbela, Al-Makdadija und nahe der syrischen Grenze die Leichen von elf irakischen Mordopfern.
Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums erklärte gestern, seit der US-Invasion im Frühjahr 2003 seien im Irak 224 Mediziner ermordet worden. Mehr als 1000 Ärzte hätten nach Drohungen von Extremisten das Land verlassen. Unter den Opfern des Terrors sind einige der bekanntesten Fachärzte des Landes. Der Dekan der Chemie-Fakultät der Mustansarija-Universität in Bagdad, Tarek Sahil, erklärte, einige Kliniken und Universitätsabteilungen seien wegen des Mangels an Fachkräften bereits geschlossen worden
Amerikanische Soldaten sollen im Irak ein 15-jähriges Mädchen vergewaltigt und anschließend zusammen mit drei Familienangehörigen erschossen haben. Das berichteten Dorfbewohner aus Mahmudija südlich von Bagdad Reportern der »Washington Post«. Das Mädchen habe in den Tagen vor der Tat ängstlich von den Annäherungsversuchen der Soldaten erzählt, berichtete die Zeitung. Das Pentagon hatte am vergangenen Freitag Ermittlungen in diesem Fall bestätigt. Allerdings war das Opfer nach Militärangaben eine junge Frau von 20 Jahren. Der Fall war Ende Juni ans Licht gekommen. Zwei US-Soldaten meldeten Vorgesetzten Gerüchte, die in ihrer Einheit über den Zwischenfall kursierten. Das Militär fand bei einer ersten Untersuchung genügend Anhaltspunkte für Ermittlungen.

Artikel vom 04.07.2006