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Geschichte im Boden

Grabung in St. Ulricus-Kirche Börninghausen


Von Wilfried Mattner
Börninghausen (WB). Geschichte kann überaus interessant sein. Den Beweis dafür findet man derzeit in der altehrwürdigen St. Ulricus-Kirche im Pr. Oldendorfer Stadtteil Börninghausen. Im Zuge der laufenden Sanierungsarbeiten wird derzeit der Boden im Gotteshaus sorgfältig Schicht für Schicht abgetragen auf der Suche nach geschichtlich wichtigen Fundstücken.
Die Leitung der Grabungen liegt in Händen des Bodenarchäologen Dr. Otfried Ellger vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Er wird unterstützt von freiwilligen Helfern aus dem Ort. Mehr als 30 Münzen wurden bereits entdeckt - und auch einige Gräber. Bauschichten und Fundstücke deuten darauf hin, dass nicht der Turm der älteste Teil des Gotteshauses ist, sondern Chor und Kirchenschiff schon vorher standen.
Chor und Kirchenschiff dürften getrennt gewesen sein. Wobei nach dem jetzigen Stand der Grabungen nicht auszuschließen ist, dass das Schiff das vermutlich älteste Teilstück ist, vorher bereits aber in anderer Form an dieser Stelle gestanden haben könnte. Endgültigen Aufschluss darüber, wann kirchliches Leben in Börninghausen begonnen hat, erhofft man sich insbesondere von der Datierung der Münzen. Aber auch eine wissenschaftliche Altersbestimmung von Knochenfunden mittels radioaktiven Kohlenstoffs (C-14-Methode) wird nicht ausgeschlossen.Lokalteil

Artikel vom 01.07.2006