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Im Berufswunsch bestärkt

Von Laura-Lena Förster
Den Berufswunsch konkretisieren - das war für Almuth Ditzinger (22) und Adil Faitout der Grund, sich für die Workshopreihe »Individual Career Portfolio« (ICP) anzumelden. Sie studiert in Bielefeld BWL, er Politikwissenschaft, beide sind im sechsten Semester. Kurz vor dem Ende des ersten Workshop-Semesters (mindestens zwei Semester sind Pflicht) ziehen sie eine positive Bilanz: »Das Angebot hält, was es verspricht.«

Almuth Ditzinger hat ihre Richtung gefunden: In der Wahlforschung möchte sie gerne arbeiten. Das ICP hat ihr geholfen, dorthin zu finden. »Man beschäftigt sich mehr den Wünschen, die man eigentlich hat. Auch lernt man seine Stärken und Schwächen besser kennen«, sagt sie.
Als angenehm empfinden beide die Arbeit in relativ kleinen Gruppen. »Wir unterhalten uns, tauschen uns aus. Da macht es überhaupt nichts aus, sich den Kommilitonen so über seine Berufsvorstellungen zu offenbaren«, sagt Almuth Ditzinger.
Adil Faitout spürte anfangs schon eine Schranke, merkte aber, dass seine Sorgen unbegründet waren. Er weiß jetzt, wohin er nach dem Studium gehen wird: zurück nach Marokko. »Ich möchte aktiv in die Politik einsteigen, am liebsten auf regionaler Ebene. Leider ist das in meinem Heimatland gar nicht so einfach«, sagt er. Dennoch: Das ICP bestärkte ihn, es wenigstens zu versuchen.
Nicht zum ersten Mal nimmt Adil Faitout an einem Seminar zur Berufsvorbereitung und -qualifikation teil. »Im Bachelor-Studiengang sind sie Pflicht«, sagt er. »Eines beschäftigte sich beispielsweise mit dem eigenen Auftritt.« Jetzt lernt er, was ein Portfolio ist, wie er es einsetzt und vor allem, welche Portfolio-Arten es gibt.
Ein Bewerbungsportfolio dokumentiert den schulischen und universitären Werdegang, Abschlüsse und Arbeiten aus verschiedenen Bereichen, die weitere Informationen über die eigene Person und ihre Fähigkeiten geben. Damit geht es über die Standard-Bewerbung hinaus.
Die wichtigsten Bestandteile sind: Einleitungsbrief, Lebenslauf, Abschlusszeugnis, Zertifikate aus Schule und Studium, verschiedene Praxiserfahrungen (beispielsweise über das Engagement im Sportverein, die mitarbeit in einer Theater-AG oder in einer Musikgruppe, die Organisation von Schul-, Sport- und Univeranstaltungen), Nachweise über die Teilnahme an anderen Schulungen und Workshops, Empfehlungsschreiben und dergleichen.
Dem Bewerbungsportfolio können auch ausgewählte Produkute aus dem ICP-Prozessfolio beigefüht werden. Hier sammeln die Teilnehmer die von ihnen bearbeiteten Aufgaben und reflektieren ihre bei der Bearbeitung entstandenen Lernprozesse. So dokumentieren sie in Etappen ihren individuellen Prozess der Berufsorientierung und werten ihn aus. Dies geschieht sowohl in Einzel- als auch in Gruppenarbeit.

Artikel vom 04.07.2006