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Der Kleinste
unter den Großen

Wohnungsverein steigert Ergebnis

Bielefeld (MiS). Er ist der kleinste unter den großen Vermietern der Stadt: Der Bielefelder Wohnungsverein, eine Genossenschaft, besitzt 96 Häuser mit 602 Wohnungen, teilweise in hervorragenden Lagen. Mit der Jahresbilanz 2005 ist Geschäftsführer Jörg Kuhlmann hoch zufrieden: »Das gute Ergebnis des Vorjahres konnte noch einmal gesteigert werden.«

Das Unternehmen erzielte 2005 einen Jahresüberschuss von 268 134 Euro. Davon fließen 235 000 Euro in die Rücklage, der Rest wird als Dividende an die Mitglieder ausgezahlt. Die beträgt vier Prozent. »Bei den niedrigen Zinsen lohnt sich eine Mitgliedschaft selbst dann, wenn keine Wohnung benötigt wird«, meint Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Ohrmann. 69 Prozent der Mieteinnahmen der Genossenschaft flossen 2005 in die Hausbewirtschaftung. Das entspricht einem Betrag von 1,72 Millionen Euro. 1,2 Millionen davon wurden wiederum für Instandsetzungen und Modernisierungen aufgebracht. »In der Substanzpflege liegt unser Schwerpunkt«, sagt Kuhlmann. »Neubauten sind zurzeit nicht geplant.«
Der Substanzerhalt ist für den Wohnungsverein teilweise sehr aufwendig. So müssen die Dächer der genossenschaftseigenen, denkmalgeschützten Häuser im Johannistal nach und nach erneuert werden. Sie gehören zu den ältesten im Bestand des 1904 gegründeten Wohnungsvereins, der in seinen Anfängen zunächst nur Beamten, inzwischen aber jedermann offensteht. Aufwendig saniert wurden inzwischen auch das so genannte »Bosse-Schlösschen« an der Bossestraße oder zuletzt Häuser an der Prießallee und der Weddigenstraße. In den 90er Jahren entstanden in Altenhagen die bisher letzten Neubauten des Wohnungsvereins.
Kuhlmann freut sich über eine treue Mieterschaft. Die Zahl der Kündigungen ging im vergangenen Jahr gegenüber 2004 sogar noch einmal zurück. Dabei stellt auch der Wohnungsverein Veränderungen fest: Der Trend geht zu Ein-Personen-Haushalten, wobei auch Singles Wert auf eine größere Wohnfläche legen.
Obwohl der Bielefelder Wohnungsverein mit einer kleinen Verwaltungsmannschaft auskommt, hat er 2005 erstmals auch eine Auszubildende eingestellt. Martina Schebaum absolviert dort eine Lehre zur Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft.

Artikel vom 28.06.2006