Herzogenaurach (dpa). Argentiniens Angreifer Carlos Tevez zeigt sich vor dem Viertelfinalspiel gegen den Gastgeber unbeeindruckt von der Stimmung im mit 72 000 Zuschauern ausverkauften Berliner Olympiastadion.
»Soll uns doch das gesamte Stadion beleidigen. Gute Spieler beweisen genau dann, dass sie gut sind«, sagt der 22-Jährige vor dem morgigen Duell. Auch die bisherigen Auftritte der in vier Spielen vier Mal siegreichen deutschen Nationalmannschaft lassen den dreimaligen Fußballer Südamerikas nicht zittern. »Ich habe keine Angst«, betonte er und forderte: »Wir dürfen uns zu keinem Moment klein reden lassen. Die Deutschen müssen zeigen, dass sie gut sind.« Während sich seine Kollegen vor der Neuauflage der Endspiele von 1986 und 1990 selbstbewusst geben, aber Deutschland die Favoritenrolle zuschieben, sieht Tevez dies anders. »Wir sind die Favoriten, auch wenn Deutschland öfter gewonnen hat«, sagte der Profi vom brasilianischen Meister Corinthians Sao Paolo. Von einem Selbstläufer geht allerdings auch Tevez nicht aus. Dabei hofft er, dass die Argentinier nicht wie beim 2:1-Zittersieg im Achtelfinale gegen Mexiko wieder nachsitzen müssen. »Es wäre besser, wenn das Spiel nach 90 Minuten entschieden wäre.« Tevez und Messi werden morgen allerdings wohl vorerst wieder auf der Bank Platz nehmen müssen. »Es geht nicht um Einzelne, es geht um die Mannschaft«, meinte Tevez dazu. »Wichtig ist, dass die Gruppe glücklich ist«, fügte Messi vom FC Barcelona hinzu. Noch habe Trainer José Pekerman aber auch den Spielern nicht gesagt, mit welcher Startformation er den Halbfinal-Einzug schaffen will. »Ich bin aber bereit, wenn ich gebraucht werde«, sagte Tevez, der sich auch zu einem möglichen erneuten Duell zwischen Mitspieler Juan Román Riquelme und Deutschlands Nationalkeeper Jens Lehmann bei einem Elfmeter äußerte. »Dann halte ich ihm (Riquelme) eine Pistole an den Kopf«, scherzte Tevez. Im Halbfinale der Champions League war Riquelme in der Schlussminute mit einem Elfmeter für seinen Club FC Villarreal am Arsenal-Schlussmann gescheitert.
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