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Kinder haben ein Recht auf Religion

Landeskirche startet Taufprojekt

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Die Evangelische Kirche von Westfalen startet unter dem Motto »Mit Kindern neu anfangen« in den Kirchenkreisen Lübbecke und Hagen ein zukunftverheißendes Taufprojekt.
Mit Kindern neu anfangen: Die Kirche will Eltern bei der religiösen Erziehung Hilfe anbieten.
Angesichts sinkender Kirchensteuereinnahmen und der rückläufigen Zahl von Gemeindemitgliedern werde die Landeskirche ihre Arbeit neu ausrichten und verstärkt in zukunftsweisende Aufgabenfelder investieren, kündigte Präses Alfred Buß am Wochenende an. Das Taufprojekt sei hierfür ein Beispiel.
Das Taufprojekt hat Pilotfunktion und ist auf drei Jahre angelegt. »Mit Kindern neu anfangen« soll am 20. September von Präses Buß im Beisein von Armin Laschet, NRW-Minister für Kinder und Jugend, eröffnet werden. Die Kirche werde die getauften Kinder im Vorschulalter intensiv begleiten, sagte der Sprecher der Landeskirche, Andreas Duderstedt am Sonntag dieser Zeitung. Wenn die Kirche kleine Kinder taufe, übernehme sie auch eine Verantwortung für diese Kinder. Christlicher Glaube, biblisches Wissen und Traditionen gelebter Frömmigkeit würden in der Kindheit nicht mehr selbstverständlich gelernt. Kinder hätten ein Recht auf Religion.
Das Projekt »Mit Kindern neu anfangen« sei eine Hilfe für Kirchengemeinden, ihre Verantwortung für getaufe Kinder wahrzunehmen, sagte Duderstedt. Geplant seien Informationen für Eltern und Paten, Modelle für Infoabende und Taufgottesdienste. Eltern erhielten zum Beispiel ein Poster mit Gute-Nacht-Gebeten und eine Spieluhr mit biblischen Texten. Ferner würden Vorschläge für ein Kinderfest als Tauferinnerungsfeier unterbreitet und Kinderbibeln zum dritten, vierten oder fünften Geburtstag bereitgestellt. Präses Buß: »Wir sind eine bunte Kirche. Vieles geschieht bei uns, war nach vorne weist. Manches ist groß und spektakulär, manches geschieht eher im Verborgenen.«

Artikel vom 26.06.2006