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Zur Strafe Stadionverbot
Bierhoffs
Verbal-Foul





Von
Dirk Schuster


Die Familienangehörigen der deutschen Nationalspieler können einem wirklich leid tun. Aus zwei Gründen. Erstens, weil das WM-Organisationskomitee ihnen fürs Achtelfinale gegen Schweden - Zitat - »schlechte Karten in der Kurve« zugeteilt hat. Und zweitens, weil die Angehörigen gar nichts dafür können, dass dieser zutiefst bemitleidenswerte Zustand öffentlich wurde. Oliver Bierhoff war es, der sich zum Helfer der Bedürftigen, zum Robin Hood der deutschen Fußballerfamilien, aufgeschwungen und sich über die - wörtlich - »Sauerei der FIFA« beklagt hat. »Die Plätze«, sagte Bierhoff, »sind eine Zumutung.«
Dass der ehrenwerte Manager der Nationalelf damit allen zahlenden Fans derbe vors Schienbein trat, hat ihn offenbar nicht gejuckt. Übrigens: Die Karten der Kurvenkategorie sind die zweitbesten und kosten 75 Euro.
Die gerechte Strafe für so ein Verbal-Foul an den Fans kann eigentlich nur ein Stadionverbot sein. Bierhoff, das steht fest, muss sich beim zahlenden Publikum schleunigst entschuldigen. Nur dann kann er auf eine Begnadigung hoffen. Und darauf, dass ihm im Achtelfinale wieder ein Platz zugeteilt wird. Natürlich einer mit Sichtbehinderung, versteht sich ja von selbst.

Artikel vom 24.06.2006