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Bankverein Werther AG mit Zukunftskonzept


Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). Die in Turbulenzen geratene Bankverein Werther AG will wieder in sicheres Fahrwasser gelangen. Bei der Hauptversammlung gestern wählten die Aktionäre der kleinen Privatbank ohne Gegenstimmen einen neuen Aufsichtsrat. Damit verlief die Hauptversammlung trotz nach wie vor schlechter Bilanz in wesentlich ruhigeren Bahnen als im Vorjahr, als es wegen Verlusten von einer Million Euro und mutmaßlicher Versäumnisse des alten Vorstandes zum Eklat gekommen war. Die Bilanz für das Jahr 2005 weist ein Minus von fast zwei Millionen Euro aus und ist damit die schlechteste in der Geschichte des 1877 gegründeten Unternehmens.
Das Ausscheiden der ehemaligen Vorstände Holger Stange und Matthias Spiegel war auch gestern Thema. Laut Aufsichtsratsvorsitzendem Michael Jacobs habe die Gesellschaft am 13. Juni vor dem Landgericht Bielefeld Klage gegen Stange erhoben, weil er bei der Vergabe von Großkrediten seine Dienstpflichten verletzt haben soll. Jetzt gehe es um Schadensersatzansprüche.
Auf Zustimmung stieß - trotz kritischer Fragen - das Zukunftskonzept, das die Vorstände Gerd Völker und Oliver Kehela präsentierten. Einer der Hauptkritiker der früheren Geschäftspolitik des Bankvereins Werther, Karl-Walter Freitag aus Köln, schlug bei der Versammlung sanftere Töne an. Freitag, der sich durch Beiträge bei Hauptversammlungen unterschiedlicher Gesellschaften bundesweit eine Namen gemacht hat, gehört dem neuen Aufsichtsrat an.

Artikel vom 22.06.2006