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Grüne fordern stadtinterne
Lösung für Technik-Rathaus

Investoren-Modell soll heute der Weg geebnet werden

Bielefeld (bp). »Die heutige Ratssitzung ist der letzte Versuch überhaupt, ein Technisches Dienstleistungszentrum durchzusetzen«, glaubt Klaus Rees (Grüne).
Die grüne Fraktion kritisiert die nur fünfseitige Beschlussvorlage (»Im Grunde nicht entscheidungsfähig«), will sich aber gegen das von der Bauverwaltung favorisierte Modell aussprechen, das ehemalige Kreishaus durch einen Investor sanieren und einen Anbau errichten zu lassen und dann das Objekt anzumieten (das WESTFALEN-BLATT berichtete).
Das in ihren Augen »wirtschaftlichste Modell und die schnellste Lösung« sei, wenn der städtische Immobilienservicebetrieb (ISB) das Kreishaus sanieren, den Anbau planen und bauen und das Ganze als Technisches Dienstleistungszentrum auch betreiben würde.
Dem Investorenmodell liege eine Einstiegsmiete von sechs Euro pro Quadratmeter ohne Nebenkosten zu Grunde. Dr. Inge Schulze, Fraktionsvorsitzende der Grünen: »Nicht nachvollziehbar.« Gesprochen werde von einer Investitionssumme von 23,5 Millionen Euro. Dazu solle das Ankergebäude an der Ravensberger Straße verkauft werden, die Verwaltungsflächen durch Konzentration an einem Standort, eben dem »Technischen Rathaus« von 26 000 auf 18 500 Quadratmeter reduziert werden.
Beim »ISB-Modell« spare man zudem nicht nur die 150 000 Euro für externe Berater, die der Rat heute frei geben soll, sondern könne zudem davon ausgehen, dass die heimische Wirtschaft partizipiere. Inge Schulze: »Beim Investoren-Modell ist eine europaweite Ausschreibung vorgeschrieben - da kommen so genannte Global Player zum Zuge.« Zudem habe sich der ISB nicht zuletzt beim Schulbausanierungsprogramm »eindrucksvoll bewährt«.
Das »Technische Rathaus« war bereits als Neubau unter anderem auf dem Grundstück des ehemaligen Kesselbrinkbades oder dem Stadtwerke-Gelände (früher Droop & Rein) an der Schildescher Straße projektiert worden, selbst der Neumarkt wurde ins Gespräch gebracht.
Jetzt soll alles ganz schnell gehen: Vor der Ratssitzung, die um 17.30 Uhr beginnt, beraten Bezirksvertretung Mitte, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss, Betriebsausschuss Immobilienservicebetrieb und Hauptausschuss über Sanierung und Erweiterung des ehemaligen Kreishauses durch einen Investor und Vermietung an die Stadt und die Vorbereitung der Veräußerung des »Ankergebäudes«.
Die Grünen stehen dem Projekt an sich positiv gegenüber: »Beide Gebäude sind technisch vollkommen veraltet.«

Artikel vom 22.06.2006