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Ärztestreik

Zahlen müssen die Patienten


Der Ärztestreik an den kommunalen Krankenhäusern wird kommen. Das steht fest - auch wenn das Ergebnis der Urabstimmung erst am Wochenende verkündet wird. Denn mit dem Abschluss des Tarifvertrages an Universitätskliniken ist die Messlatte bereits angelegt: mehr Geld, begrenzte Bereitschaftsdienste, geregelte Wochenarbeitszeiten. Warum sollten sich die Ärzte der kommunalen Krankenhäuser mit weniger zufrieden geben?
Also Streik. Damit müssen sich Patienten nun überall im Lande auf verschobene Operationstermine und längere Wartezeiten in den kommunalen Krankenhäusern einstellen. Selbst dort, wo nicht nebenan ein kirchliches Krankenhaus steht, das Behandlungen übernehmen könnte.
Drei Monate lang haben die Ärzte an den Unikliniken gestreikt. Wie lange der Ausstand an den kommunalen Häsuern dauern wird, liegt in der Hand der Arbeitgeber. Klar ist: Sie werden am Ende einlenken müssen.
Die Kommunen jedoch können die zusätzlichen Kosten nicht tragen. Ihre Kassen sind leer. Also werden die Krankenkassen für die höheren Ärztegehälter einstehen müssen und damit am Ende die Versicherten. Gesundheit wird - wieder einmal - teurer. Andreas Kolesch

Artikel vom 22.06.2006