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Tunesiens Trainer
Lemerre vergibt Ayari

Dos Santos-Einsatz gegen die Ukraine fraglich


Schweinfurt (dpa). Der Tunesier Anis Ayari muss wegen der wütenden Reaktion auf seine Auswechslung im Spiel gegen Spanien keine Bestrafung durch seinen Trainer Roger Lemerre befürchten. »Ich kann seine Reaktion verstehen, aber nicht akzeptieren. Aber das wird keine gravierenden Folgen haben. Ayari ist ein guter Spieler, und seine Aufstellung ist nicht gefährdet«, erklärte der Coach in Schweinfurt. Tunesien muss morgen in Berlin im letzten Gruppenspiel gegen die Ukraine gewinnen, um erstmals in ein WM-Achtelfinale einziehen zu können.
Abwehrspieler Ayari war am Montag in der 57. Minute ausgewechselt worden und hatte anschließend gegen die Auswechselbank getreten und eine Trinkflasche in Richtung des Trainers geworfen. Lemerre hatte ihm daraufhin die Flasche zurückgegeben und ihm ein paar Sätze gesagt. »Ich habe ihn ausgetauscht, weil seine Leistung ungenügend war. Außerdem hatte er eine gelbe Karte gesehen«, sagte Lemerre.
Ayari betonte, dass seine Reaktion nicht gegen den Trainer gerichtet war. Vielmehr habe er sich über sich selbst geärgert, weil er verwarnt worden war. In der Mannschaft gebe es die Regel, dass man nicht bis zum Schluss spielt, wenn man die gelbe Karte gesehen hat, weil man dann gelb-rot-gefährdet ist.
Unterdessen hoffen die Tunesier vor der Partie gegen die Ukraine noch auf den Einsatz von Stürmer Silva dos Santos. Der gebürtige Brasilianer unterzog sich einer neuerlichen Kernspintomographie des lädierten Schienbeins. Von ihrem Ergebnis hängt ab, ob er für die Partie morgen in Berlin zur Verfügung steht. Allerdings war Lemerre skeptisch: »Es bestehen gewisse Zweifel, was die Heilung angeht. Außerdem hat er 15 Tage nicht mit der Mannschaft trainiert. Wir wissen nicht, wo er steht. Wir gehen kein Risiko ein, weder für dos Santos noch für das Team.«

Artikel vom 22.06.2006