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Pfister kritisiert Togos Funktionäre

Nach dem Ausscheiden ist die Zukunft des Trainers völlig offen

Rücktritt vom Rücktritt, Streikdrohung und das Aus: Togos Trainer Otto Pfister hat eine ganz schwierige WM zu überstehen. Foto: Reuters

Dortmund (WB/klü). Das Gesicht von der Sonne gerötet, das rosafarbene Hemd schweißnass, so saß Otto Pfister vor den Mikrofonen. Togos deutscher Trainer wird die Zeit in diesem Land nie vergessen: »Es war extrem schwierig.« Heißt das: Togo raus, Pfister raus? Geht er? Muss er gehen?
»Nee, nee«, stellte der Fußball-Globetrotter sofort klar. »Da ist noch nichts besprochen. Da ist alles möglich.« Was die Afrikaner bei der WM ja schon mehrfach bewiesen haben. Zuerst Pfisters Rücktritt vom Rücktritt vor dem Auftakt, dann die Streikdrohung der Spieler vor dem Duell gegen die Schweiz. Was kommt noch? »Ich weiß es nicht«, sagte Pfister, der seinen Profis dann aber ein dickes Kompliment machte: »Nachdem die leidige Prämienfrage endlich vom Verband geregelt war, haben sie hundertprozentigen Einsatz gezeigt.«
Togos Funktionäre hingegen mussten sich scharfe Kritik anhören: »Ich hoffe, sie lernen aus diesen Tagen. Sie sind hier, um sich um die Mannschaft zu kümmern. Ich wurde damit völlig allein gelassen.« Hört sich nicht nach Vertragsverlängerung an. Aber ein Spiel steht für Togo und Pfister noch auf dem Programm.
Am Freitag, gegen Frankreich, will er fünf bis sechs Reservisten eine Chance geben. Das riecht nach Wettbewerbsverzerrung. Sein Schweizer Kollege Köbi Kuhn glaubt das aber nicht: »Ich kenne den Otto schon 40 Jahre - der spielt gern Theater.«

Artikel vom 20.06.2006