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Lokale Rockikonen
und Nachwuchsbands

24. Auflage von Rock am Rats


Bielefeld (jm). Alle Jahre wieder - das wohl beliebteste Bielefelder Schülerbandfestival »Rock am Rats« ging nun in die 24. Runde. Erneut lautete das Konzept lokale Rockikonen mit Newcomer Bands am Ratsgymnasiums spielen zu lassen.
Sieben Gruppen sorgten diesmal von Rock bis Metal mit Hip Hop Einflüssen für den guten Ton. Doch im Gegensatz zu den Vorjahren blieben die Massen diesmal leider aus. Die Ursache war wohl ohne Zweifel das ÊWM-Spiel Deutschland gegen Polen, dass sich viele nicht entgehen lassen wollten. Trotz alledem rockten 400 Besucher in der alten Turnhalle und sorgten dennoch für Festivalatmosphäre.
Mit klassischen Klavierklängen und modernen Gitarren Riffs lieferten »Muted« für einen gelungenen Auftakt. Sogar eine menschliche Bierflasche brachten sie zur Unterstützung mit, die auf der Bühne herumtollte um für Stimmung zu sorgen. »Shorthanded« Êsind mit ihren fröhlichen Ska und Punk Mischung auch immer für einen Spaß zu haben. Sie verbreiteten reichlich Sommerlaune, indem sie den Zuschauern aufblasbare Strandbälle zuwarfen. Ebenfalls nutzten sie die Gunst der Stunde, um zum ersten Mal ihre neue CD »Shorthanded-Warns you« zu präsentieren.
»The Grains« lieferten stielsicheren und tanzbaren Rock. Mit einem rumpeligen E-Piano aus den 60ger Jahren, rauem Blues angehauchten Gesang und einprägsamen Gitarren, sorgten sie für einen ohrwurmverdächtigen Retrosound. Als nächstes enterten »Distance in Embrace« mit keifenden Emocore die Halle. Sie konnten auch schon im vergangenen Jahr mehr als nur überzeugen. Kein Wunder, denn ihre wilde Performance aus textlichen Wutausbrüchen und umher geworfenen Instrumenten ist immer wieder ein Erlebnis wert. Das Quartett »Absent for A Week« durfte schon Größen wie »Silbermond« oder »Muff Potter« auf ihren Konzerten unterstützen. Dank der kräftigen und melancholischen Stimme der Frontfrau »Diana« erinnerten ihre Songs stark an die Combo »Guano Apes«. Besonders die Zuschauerrinnen animierte sie zum »abgehen« ihrer emotionalen Crossover Lieder. »Noselip« traten allesamt in Fußballtrikots auf und preschten mit Deutsch-Metall vor, der gerne auch mal mit Funk oder Jazz Elementen kombiniert wurde.
Hardrock mit Raptexten, gemischt mit Chillige Beats und dreckigen Bass Akzenten, dass ist genau der Stil von »Dog Houze«. Sie ließen zum Schluss den New Metall wieder aufleben und sorgten für kräftiges Headbanging im Publikum. Zwar ist das »Rock am Rats«-Festival von der Zuschauerzahl etwas mager ausgefallen, doch an Qualität oder an Nachwuchstalenten hat es keinesfalls gemangelt. Ê

Artikel vom 20.06.2006