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Jede dritte Firma will investieren

Industrie- und Handelskammertag erwartet 300 000 Arbeitslose weniger


Berlin (dpa). Der Konjunkturaufschwung in Deutschland gewinnt an Tempo. Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wird das reale Bruttoinlandsprodukt zwischen April und Juni um 0,6 Prozent über dem Vorjahreswert liegen. Im ersten Quartal hatte das Wachstum 0,4 Prozent erreicht. Hauptgrund bleibe der Export, teilte das DIW in Berlin mit.
Auch die Unternehmen selbst sind so optimistisch wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Fast jeder dritte Betrieb wolle aktuell mehr im Inland investieren als geplant und deshalb könne die Arbeitslosigkeit 2006 insgesamt um 300 000 zurückgehen, heißt es in der gestern veröffentlichten Frühsommer-Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) unter 21 000 Unternehmen. »Es verdichten sich die Anzeichen, dass die Konjunktur bereits in diesem Jahr ihren Siedepunkt erreichen dürfte«, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Leider werde die höhere Mehrwertsteuer im nächsten Jahr die Konjunktur im Inland abwürgen. Nach einem Plus von zwei Prozent in diesem Jahr sei 2007 eine Halbierung des Wirtschaftswachstums nicht ausgeschlossen, sagte DIHK-Chefökonom Axel Nitschke.
Der DIHK forderte die Regierung auf, bei der Reform der Erbschaftssteuer betriebliches Vermögen auszusparen und die Unternehmenssteuer möglichst auf unter 25 Prozent zu senken.

Artikel vom 13.06.2006