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USA wollen umfassend aufklären

Selbstmörder in Guantánamo stand kurz vor seiner Freilassung


Washington (dpa). Nach den drei Selbstmorden im US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba haben die USA eine umfassende Aufklärung zugesichert. Das Pentagon bezeichnete die drei Selbstmörder als militante Terroristen und Kämpfer. Dagegen berichtete der Anwalt eines der Männer der BBC, sein Mandant habe kurz vor der Freilassung gestanden.
Die beiden Saudis und der Jemenit, die am Samstag erhängt aufgefunden worden waren, wurden in Einzelzellen festgehalten und nicht in der Gemeinschaftsunterkunft für Gefangene, die als kooperativ gelten. Dort haben die Wachen Anweisung, jeden Gefangenen alle zwei Minuten in Augenschein zu nehmen. Die drei Selbstmörder sollen den Blick in ihre Drahtverhau-Zellen aber teilweise mit Wäsche verhängt haben. Ihre Betten hätten sie so hergerichtet, dass es aussah, als schliefen sie, berichtete das Pentagon.
Das saudische Innenministerium hat Zweifel an der Selbstmord- Darstellung geäußert. Ein Sprecher argwöhnte, die Männer könnten zu Tode gefoltert worden sein. Das Pentagon nannte den Jemeniten (29) einen mittel- bis hochrangigen Terroristen der El Kaida-Organisation. Einer der Saudis (30) soll für das Terrornetzwerk Freiwillige rekrutiert haben.

Artikel vom 13.06.2006