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Europäer nehmen zu

29- bis 35-Jährige gelten als »Problemgruppe«


Jena (dpa). Das Durchschnittsgewicht der Deutschen und anderer Europäer wird nach Ansicht des Ernährungswissenschaftlers Michael Ristow weiter steigen. »Wir werden erleben, dass das Übergewicht so zunimmt wie in den USA, weil der Lebensstil immer weiter amerikanisiert wird«, sagte der Professor von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. In Ländern mit eigenständigen Ernährungsgewohnheiten wie Spanien oder Italien sei der Trend allerdings etwas schwächer.
Das Statistische Bundesamt Wiesbaden hatte vor wenigen Tagen Ergebnisse einer Untersuchung veröffentlicht, nach der die Deutschen immer dicker werden. 58 Prozent der Männer und 42 Prozent der Frauen in Deutschland brächten zu viel auf die Waage, hieß es.
»Die gesundheitlichen und volkswirtschaftlichen Folgen von Übergewicht werden hier zu Lande unterschätzt«, sagte Ristow, der auch einem Expertengremium angehört, das die Bundesregierung beim Gesundheitsforschungsprogramm berät. Wenig bekannt sei auch, dass die unterschiedlichen Lebensstufen eine unterschiedliche Ernährung erfordern. »Wenn ein 35-Jähriger sich noch so ernährt wie als 15-Jähriger, wird er übergewichtig«, sagte Ristow. Neben den übergewichtigen Kindern sei die Gruppe der 29- bis 35-Jährigen eine Problemgruppe. »In dieser Altersklasse gibt es hier zu Lande eine deutliche Welle der Gewichtszunahme.«

Artikel vom 12.06.2006